Routinemäßige Ohrreinigung

Bei Patienten mit chronischen Ohrenentzündungen oder allergischen Patienten ist nach Abheilung der akuten Phase regelmäßige Ohrreinigung notwendig, da der Abtransport von Ohrenschmalz nicht ausreichend funktioniert. Bei den meisten Hunden reicht einmal wöchentlich aus.

Wichtig: die Ohren sollten nicht mehr entzündet/schmerzhaft sein.

Der verordnete Ohrreiniger wird in einem kleinen Gefäß gut angewärmt. Die Temperatur im Ohr beträgt 35 – 37 Grad Celsius, das Einbringen der warmen Lösung wird wesentlich besser toleriert, Ohrenschmalz löst sich in der Wärme außerdem viel besser.

Die angewärmte Lösung wird mit 1 ml Spritzen vorsichtig in den Gehörgang eingebracht und mit einem Wattebausch verschlossen. Die anschließende sanfte Massage sollte mindestens eine Minute dauern. Der Wattebausch wird entfernt, zwei weitere Spülvorgänge sind empfehlenswert, um Sekretreste auch aus der Tiefe zu entfernen.

Die Auswahl des Ohrreinigers richtet sich nach der Art des Sekrets und der Grundkrankheit.

Ohrmedikation

Nach der Reinigung folgt die Medikation, je nach Ursache mit aseptischen Mitteln, Antibiotika, Pilzmitteln bzw Kortison zur Abschwellung des Gehörganges und Linderung von Schmerz und Juckreiz.

Die Effektivität der meisten Mittel ist nur dann gegeben, wenn sie nach einer gründlichen Reinigung eingesetzt werden. Antiseptika, die das bakterielle Wachstum verhindern, werden bei multiresistenten Keimen und chronischen Infektionen gemeinsam mit Antibiotika eingesetzt.

1,5 Stunden vor der Medikation erfolgt die Reinigung des Ohres, ein einzelner Spülvorgang, wie oben beschrieben, reicht aus.

Das jeweilige verordnete Medikament wird ebenfalls mit 1 ml Spritzen in den Gehörgang eingebracht. Um sich das Tropfenzählen zu ersparen J , empfehlen wir, 0,3 ml/10kg Hund zu verwenden, mit dieser Dosierung werden auch tiefer gelegene Teile des Gehörgangs erreicht.