Vergiftungen Archive - Vet-Team Pottenstein https://vet-team-pottenstein.at/category/wissenswertes/vergiftungen/ Dr. Viktoria Remer & Dr. Karin Strasser Mon, 27 Nov 2023 08:50:42 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.3 Vergiftungen im Winter https://vet-team-pottenstein.at/vergiftungen-im-winter/ Thu, 23 Nov 2023 08:00:26 +0000 http://vet-team-pottenstein.at/?p=1979 Vergiftungen im Winter -Weihnachtsstern, Frostschutzmittel, Birkenzucker und Schokolade Frostschutzmittel – gefährliche Süße für Haustiere In Frostschutzmitteln kommt eine chemische Substanz namens Ethylenglykol zum […]

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Vergiftungen im Winter -Weihnachtsstern, Frostschutzmittel, Birkenzucker und Schokolade

Frostschutzmittel – gefährliche Süße für Haustiere

In Frostschutzmitteln kommt eine chemische Substanz namens Ethylenglykol zum Einsatz, die den Gefrierpunkt des Wassers bis – 40 Grad Celsius absenkt.   Auch  Schlossenteiser und ähnliche Produkte enthalten Ethylenglykol  – das Problem?  Während die meisten Chemikalien schon durch ihren Geruch von einer eventuellen Kostprobe abhalten, riecht und schmeckt Ethylenglykol süßlich. Tropft beim Befüllen der Scheibenwischeranlage etwas Frostschutzmittel auf den Boden, bildet sich eine kleine Pfütze, die für Haustiere unwiderstehlich süß riecht – und schmeckt. Wenige Milliliter Ethylenglykol genügen, um eine tödliche Vergiftung auszulösen.

Ethylenglykol wird innerhalb kürzester Zeit aus dem Magen-Darmtrakt ins Blut aufgenommen – schon 30 Minuten nach der Aufnahme können sich erste Vergiftungserscheinungen bemerkbar machen. Eine Vergiftung mit Frostschutzmittel verläuft in 2 Phasen, zwischen denen es manchmal zu einer scheinbaren, aber trügerischen Besserung der Tiere kommt.

In der 1. Phase der Vergiftung (ca. 30 Minuten bis 12 Stunden nach der Giftaufnahme) wirken die Tiere fast wie betrunken. Sie haben Gleichgewichtsstörungen , können sich schwer auf den Beinen halten und werden schläfrig. Da Ethylenglykol die Magenschleimhaut reizt, kommt es häufig zu Erbrechen. Manche Tiere bekommen Epilepsie-ähnliche Anfälle oder verlieren sogar das Bewusstsein.

Die Auswirkungen der 2. Phase äußern sich bei Katzen ca. 12-24 Stunden nach Giftaufnahme, bei Hunden ca. 36-72 Stunden danach. Etwa sechs Stunden nachdem das Gift aufgenommen wurde, beginnt der Körper  das Ethylenglykol in der Leber über ein spezielles Enzym – die sogenannte Alkoholdehydrogenase ­– abzubauen. Die dabei entstehenden Abbauprodukte sind stark nerven- und nierenschädigend , die Folge ist ein meist tödlich verlaufendes Nierenversagen

Sollten sich Hund oder Katze also auf einmal seltsam benehmen, können Vergiftungen die Ursache sein. Da viele Vergiftungen gleiche Symptome haben, sind wir mehr als sonst auf den Vorbericht angewiesen:  Wurde  beim Kochen etwas Rum verschüttet? Schokolade oder Birkenzucker geklaut?   Oder möglicherweise in der Garage Frostschutzmittel ins Auto gefüllt?  Der Hund könnte beispielsweise auch  beim Gassi gehen  Frostschutzmittel aufgeleckt haben oder die Katze beim Herumstromern im Hof des Nachbarn.

Wird vermutet, dassHund oder  Katze Frostschutzmittel aufgenommen haben könnte oder  sich merkwürdig verhält, ist es notwendig, so schnell wie möglich eine tierärztliche Praxis aufzusuchen, hat der Körper bereits mit dem Abbau des Ethylenglykols begonnen, ist die Prognose schlecht,   die Vergiftung   verläuft dann meist   tödlich.

Fazit

  • Bewahren Sie Frostschutzmittel immer außer Reichweite der Tiere auf.
  • Wischen Sie auch kleine Mengen verschüttetes Frostschutzmittel sofort gründlich auf.
  • Vermeiden Sie, dass Hunde oder Katzen im Winter aus Pfützen am Straßenrand, auf Parkplätzen oder in der Nähe von Garagen trinken.
  • Übrigens ist Frostschutzmittel nicht nur für Haustiere gefährlich: Auch Kinder können sich eine tödliche Vergiftung zu ziehen, wenn sie einige Schlucke der scheinbar unschuldigen süßlichen Flüssigkeit nehmen. Daher sollte Frostschutzmittel immer sorgfältig an einem kindersicheren Ort aufbewahrt werden. Um die Haustiere zu schützen, kann es sinnvoll sein, Frostschutzmittel nur außerhalb des Hauses nachzufüllen, zum Beispiel an der Tankstelle.

Der Weihnachtsstern

Der aus Mittelamerika stammende Weihnachtstern ist ein beliebter Teil der Weihnachtsdekoration und ein gerne geschenktes Mitbringsel. Doch Katzen- und HundehalterInnen  sollten ihn mit Vorsicht behandeln: Die Pflanze enthält Giftstoffe, die Haustieren gefährlich werden kann.

Der Weihnachtsstern gehört zur Familie der Wolfsmilchgewächse und stammt eigentlich aus Mittel- und Südamerika. In der Wildnis handelt es sich um einen üppig wuchernden Strauch, der bis zu vier Meter hoch werden kann. Aufgrund seiner schönen Farbgebung wurde er im 19. Jahrhundert als Zierpflanze entdeckt und erstmals exportiert.

Wie alle Wolfsmilchgewächse enthält der Weihnachtsstern einen weißlichen, leicht giftigen Milchsaft in den Zweigen und Blättern. Das Gift wurde im Laufe der Jahrzehnte so stark herausgezüchtet, dass es Menschen nichts mehr anhaben kann. Haustiere können jedoch sehr empfindlich darauf reagieren, kleinere Tiere wie Meerschweinchen, Kaninchen und Vögel sind stärker gefährdet sind als zum Beispiel große Hunde.

Sind Katze oder Vogel bekannt dafür, Grünpflanzen anzuknabbern, ist es am besten,  keine Weihnachtssterne zu kaufen. Ist eine Pflanze als Mitbringsel ins Haus gekommen, sollte sie in einem Zimmer aufbewahrt werden, zu dem das Haustier keinen Zugang hat. Zur Not  weiterverschenken oder mit ins Büro nehmen 🙂

Ein Schnuppern an der Pflanze oder Hautkontakt, z.B. weil  die Katze neben dem Weihnachtsstern auf der Fensterbank schläft, stellt kein Problem dar. Gefährlich ist nur der Kontakt mit dem Milchsaft im Inneren der Pflanze sein, z.B.  durch das Anknabbern und Fressen von Blättern. In solchen Fällen  zeigt das Haustier die typischen Symptome einer Vergiftung wie Zittern, Erbrechen, Durchfall, Krämpfe, Speicheln oder gar Lähmungen.

Hat das Tier einen Weihnachtsstern angefressen, sollte es in eine tierärztliche Praxis gebracht werden. Wichtig ist, den Tierarzt/die Tierärztin wie bei allen Vergiftungen – auf die Möglichkeit der Weihnachtsstern-Aufnahme hinzuweisen

Unbehandelt kann eine Vergiftung mit Milchsaft zu schweren Komplikationen wie Lungenödemen oder Herzstillstand führen und damit zum Tod

 Achtung beim Weihnachtskekse backen: Schokolade !

Todesfälle durch Schokolade sind in der Hundewelt ein bekanntes Szenario.

Der Grund für die Giftigkeit der Schokolade beim Hund ist der Inhaltsstoff Theobromin. Theobromin ist ein Stimulans, das auf das zentrale Nervensystem des Tieres einwirkt und zu Durchfall, Krämpfen , Herzproblemen oder auch zum Tod führen kann.

Kleine Mengen Schokolade würden einem normalgroßen Hund wahrscheinlich nicht schaden. Wie bei allen Vergiftungen hängen die Auswirkungen auf das Tier von mehreren Einzelfaktoren ab: Alter,  Körpergröße und vor allem die Sorte und Menge der aufgenommenen Schokolade

Schokoladensorten enthalten unterschiedlich viel Theobromin. Weiße Schokolade ist wegen ihres niedrigen Theobromingehaltes vergleichsweise ungefährlich, bei Vollmilchschokolade ist bereits mehr Vorsicht geboten, Zartbitterschokolade und Kochschokolade sind noch gefährlicher. Grundsätzlich gilt: Je höher der Kakaoanteil, desto mehr Theobromin, desto giftiger für Hunde.

Als grobe Faustregel git: 150 g Milchschokolade, 15 g dunkle Schokolade (70%) oder 10 g Kochschokolade pro Kilogramm Körpergewicht, wirken giftig

Die ersten Symptome treten nach 2 bis 4 Stunden auf, Unruhe ist das häufigste Frühsymptom. Je nach Menge des aufgenommenen Theobromins kommt es in weiterer Folge zu Erbrechen und Durchfall, Zittern, Krämpfen und Bewusstseinsstörungen. Herzrhythmusstörungen und in weiterer Folge Herzversagen können zum Tod des Tieres führen

Der Hund sollte so schnell wie möglich einem Tierarzt7Tierärztin vorgestellt werden, die Verpackung der Schokolade – falls Reste bleiben, am besten in die Praxis  mitnehmen

Birkenzucker/Xylitol  Vergiftung beim Hund – bei Katzen unbedenklich?

Xylitol, auch bezeichnet als Birkenzucker oder Xylit,  ist ein natürlicher Zucker, der in zahlreichen Gemüse- und Obstsorten, aber auch  in der Rinde verschiedener Bäume zu finden ist. Da Xylitol weitaus weniger Kalorien als Saccharose – der haushaltsübliche Zucker – hat  und den menschlichen Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst, wird es zum Süßen von Diät – und Diabetikerprodukten genutzt bzw vielfach als gesunde Alternative zum herkömmlichen Zucker angeboten. Seit festgestellt wurde, dass Xylitol eine antibakterielle und damit „Anti-Karies“ Wirkung besitzt, wird es häufig in zuckerfreien Kaugummis eingesetzt und mit zahnpflegender Wirkung beworben.  In Lebensmitteln wird Xylitol als E967 angegeben und kann in Kaugummis, Bonbons, Schokolade etc enthalten sein.
Xylitol ist für den Menschen ungefährlich, kann aber beim Hund aber zu großen gesundheitlichen Problemen führen. Für Katzen sind Produkte, die Xylitol enthalten unbedenklich, in der wissenschaftlichen Literatur werden keine Fälle  von Vergiftungen erwähnt, obwohl in zahlreichen Beiträgen im Internet anderes berichtet wird.

Bonbons, Kaugummis und Schokoladen gehören daher gut verstaut. Am besten in einer Höhe, die der Hund nicht erreichen kann, falls er es doch schafft, die Schranktüren zu öffnen. Das gleiche gilt für Lebensmittel, die mit Xylitol hergestellt wurden, zum Beispiel Kuchen – der gerne mal geklaut oder von kleinen Kindern verfüttert wird, die dem fragenden Blick Ihres Hundes einfach nicht widerstehen können. Auch neugierige Hunde, die Bonbons oder sogar Kaugummi aus Taschen und Rucksäcken holen und fressen, können Opfer einer Xylitol-Vergiftung werden.

Wird der Hund beim Naschen eines xylitolhaltigen Nahrungsmittels erwischt, oder finden sich Spuren wie z.B. Kaugummipapiere, muss das Tier unbedingt sofort tierärztlich versorgt werden. Schon mehrere Bonbons, Kaugummis oder Kekse können für kleinere Hunde tödlich sein!

Ein kleines Rechenbeispiel: Bereits eine Menge von 0.1 mg/kg Körpergewicht kann zu Unterzuckerung führen, eine Menge von 0.5 mg/kg bei einigen Hunden bereits zu Leberschäden. Wenn ihr Hund einen Kaugummi gefressen hat und Xylitol nicht an erster Stelle der Zutaten aufgeführt ist, kann von  einer Menge von 0.3g    (300 mg) pro Kaugummi ausgegangen werden ….

Bei Hunden führt Xylitol dosisabhängig zur Ausschüttung von Insulin und in Folge zu einem starken bis lebensbedrohlichen Abfall des Blutzuckerspiegels. Höhere Dosierung kann akut zu schweren Leberschäden bis hin zu einem tödlichen Leberversagen führen.

Die Hauptsymptome  einer Xylitol-Vergiftung beim Hund sind anfänglich Folge des Unterzuckers – Apathie, Zittern, Erbrechen, Schwäche bis zur Seitenlage, Krampfanfälle, deutlich gesteigerte Herzfrequenz, bei akutem Leberversagen auch Gelbsucht. Die ersten Symtome treten nach 20 bis 30 Minuten auf.

Der Hund gehört sofort und schnellstmöglich als Notfall in tierärztliche Behandlung, informieren Sie Ihre Tierärztin oder Ihren Tierarzt bereits telefonisch von der Vergiftung. Wenn Sie sicher sind, dass der Hund an einer Xylitol Vergiftung leidet, können Sie versuchen, zur Überbrückung für die Fahrt Honig oder Traubenzucker einzugeben.

Was können TierbesitzerInnen tun:

Kohletabletten aus medizinischer Kohle sind bei Vergiftungen das einzige Mittel, das der/die HundebesitzerIn selbst noch gegen die einsetzende Giftwirkung anwenden kann. Dabei gilt: umso schneller die Aktivkohle mit dem Gift im Magen und Darmbereich in Kontakt kommt, um so höher ist die Wirksamkeit der Gegenmaßnahme. Jede/r HundehalterIn  sollte deshalb eine Anti-Gift-Notration an Aktivkohle für seinen Hund verfügbar halten – vor allem, wenn bekannt ist, dass der Hund alles frisst!

Eine Vergiftung bleibt immer  ein tiermedizinischer Vorfall, der Hund muss also trotz Kohlegabe unverzüglich in die Praxis.

Als Fausregel gilt: 1 g Kohle pro 1 kg Körpergewicht, alles zu Kohletabletten auf folgender Website:    Erste Hilfe beim Hund: Kohletabletten

Alles zu Vergiftungen:  Erste Hilfe beim Hund

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Dürfen Hunde Eicheln fressen? https://vet-team-pottenstein.at/duerfen-hunde-eicheln-fressen/ Fri, 08 Sep 2023 12:41:50 +0000 http://vet-team-pottenstein.at/?p=2261 Dürfen Hunde Eicheln fressen? Nach dem Krieg waren Eicheln eine günstige Möglichkeit, um Lebensmittel herzustellen. So wurden die Früchte zur Herstellung von […]

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Dürfen Hunde Eicheln fressen?

Nach dem Krieg waren Eicheln eine günstige Möglichkeit, um Lebensmittel herzustellen. So wurden die Früchte zur Herstellung von Mehl, Brot und Kaffee verwendet. Eicheln enthalten Stärke, Zucker sowie eine große Menge an Proteinen, sind aber für  Menschen in rohem Zustand unverträglich.

Genau das gilt auch für unsere Hunde,  ein Zuviel an rohen Eicheln kann bei  unseren Vierbeinern unter Umständen zu ernsthaften Erkrankungen führen.

Die meisten Hunde spielen nur damit, doch einige kauen auf ihnen herum oder fressen sie sogar. Eicheln enthalten Tannin, einen bitter schmeckenden Gerbstoff, der zu starkem Durchfall und Erbrechen führen kann,  je nach verschlungener Menge. Zuviel gefressene Früchte können neben der bereits erwähnten Vergiftung auch zum Darmverschluss führen, zerbissene Früchte können die Darmwand schädigen – daher : lieber ein entsprechendes Spielzeug oder Leckerli anbieten, wenn die Versuchung zu groß wird.

 

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Weintrauben und Hunde? https://vet-team-pottenstein.at/weintrauben-und-hunde/ Fri, 01 Sep 2023 16:48:26 +0000 http://vet-team-pottenstein.at/?p=2264 Weintrauben und  Hunde? Weintrauben können bei Hunden schwere Vergiftungserscheinungen auslösen und sollten daher nicht gefüttert werden sollten – manche Hunde klauen sie […]

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Weintrauben und  Hunde?

Weintrauben können bei Hunden schwere Vergiftungserscheinungen auslösen und sollten daher nicht gefüttert werden sollten – manche Hunde klauen sie allerdings. Der genaue Auslöser für die toxische Wirkung von Weintrauben auf Hunde ist bislang noch nicht bekannt. Eine Vergiftung kann  sowohl bei frischen Weintrauben als auch bei Rosinen auftreten.

Risiko

Eine Vergiftung mit Weintrauben kann je nach Verzehrmenge für den Hund tödlich sein. Als toxische Dosis wird im Allgemeinen eine Menge ab 10 – 30 g/kg Körpermasse angegeben. Insgesamt besitzen Rosinen ein deutlich höheres toxisches Potential, da hier der Giftstoff in konzentrierterer Form enthalten ist. Der Toleranzwert ist jedoch von Tier zu Tier unterschiedlich und kann auch deshalb nicht genau festgelegt werden, weil der genaue Auslöser für die Vergiftungserscheinungen nicht bekannt ist. Außerdem gibt es immer wieder Hunde, die bereits ab sehr geringen Mengen eine Vergiftungssymptomatik zeigen. Aus diesem Grund sollten Hundebesitzer Weintrauben auch nicht in kleinen Mengen füttern.

Symptome einer Weintrauben-Vergiftung

Sowohl frische Weintrauben als auch Rosinen können beim Hund schwere gesundheitliche Schäden verursachen. Als erste sichtbare Symptome treten Erbrechen, übermäßiges Speicheln, Lethargie, Zittern und Schwäche auf, im schlimmsten Fall kommt es innerhalb von 24 – 72 Stunden zu akutem Nierenversagen, das unbehandelt tödlich enden kann. Die genauen Ursachen hierfür sind bislang nicht bekannt.

Was tun im Notfall?

Wenn bekannt ist, dass ein Hund Weintrauben oder Rosinen gefressen hat, sollte umgehend tierärztliche Hilfe gesucht werden. Bei frühzeitiger Behandlung, innerhalb von 1 – 2 Stunden, besteht die Möglichkeit, bei dem Hund Erbrechen auszulösen und die Weintrauben oder Rosinen so aus dem Magen-Darm-Trakt zu entfernen. Zeigt der HundSymptome, benötigt er eine intensiv-medizinische Betreuung, um ein Nierenversagen zu verhindern.

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Eichenprozessionsspinner – Gefahr für Tier und Mensch https://vet-team-pottenstein.at/eichenprozessionsspinner-gefahr-fuer-tier-und-mensch/ Sat, 23 Apr 2022 11:43:36 +0000 http://vet-team-pottenstein.at/?p=2223 Der Eichenprozessionsspinner ist ein unscheinbarer, graubrauner Nachtfalter, der kaum auffällt. Seine Larven allerdings wandern typischerweise, mit Vorliebe für Eichen, in meterlangen Prozessionen […]

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Der Eichenprozessionsspinner ist ein unscheinbarer, graubrauner Nachtfalter, der kaum auffällt. Seine Larven allerdings wandern typischerweise, mit Vorliebe für Eichen, in meterlangen Prozessionen den Baumstamm auf und ab – und führen bei Kontakt zu massiven Problemen bei Mensch und Tier!

Die Raupen sind 5 cm lang und mit langen Härchen übersät,  die bei Berührung starken Juckreiz auslösen Die Giftsubstanz, die eigentlich  vor Fressfeinden zu schützen soll, ist ein Nesselgift namens Thaumetopoein.

Symptome

Beim Menschen verfangen sich die kleinen Widerhaken der feinen Haare an den Kleidern und Schuhen und lösen heftigen Rötungen, Quaddeln und Pusteln mit sehr starkem Juckreiz aus. Diese Hautreaktionen halten unbehandelt oft ein bis zwei Wochen an.

Nicht nur direkter Kontakt ist gefährlich: Abgebrochene Härchen und alten Larvenhäute, die nach der Verpuppung  in den Nestern liegenbleiben, werden bei günstigen Luftströmungen über weite Strecken vertragen und führen bei Einatmen – egal ob Mensch oder Tier –zu schweren Atembeschwerden bis hin zum allergischen Schock.

Hunde, die im Gestrüpp stöbern und versehentlich auf ein Raupennest oder einzelne Tiere stoßen, können sich schwer verletzen. Vor allem die Hundenase, die Augen und die  Maulinnenseite  sind anfällig –  schweren Verätzungen sind die Folge, die unter Umständen sogar zum Absterben der betroffenen Areale, z. B.  an der Zunge führen

Bleiben die Raupen oder die Brennhaare im Fell eines Hundes hängen, lösen sie  in der Regel keinen Juckreiz aus. Leckt sich der Hund das Fell ab,  besteht auch hier Gefahr, dass die Mundschleimhäute oder der Verdauungstrakt in Mitleidenschaft gezogen werden,

Verbreitung

Die Eichenprozessionsspinner ist in Mitteleuropa weit verbreitet. Er bevorzugt warme Eichenwälder, je lichter die Bäume stehen, desto besser. . Als wärmeliebende Art profitiert er von der Erhöhung der Durchschnittstemperatur in Mitteleuropa.

Lebensweise

Ein Weibchen legt im Durchschnitt ca. 150 winzig kleine Eier. Bereits im Herbst entwickelt sich die Jungraupe, sie überwintert im Ei. Anfang Mai schlüpft eine neue Generation von Raupen aus den Eiern, um die frisch getriebenen Eichenblätter zu verzehren. Nach einigen Wochen gehen die Raupen in mehrreihigen Prozessionen auf Wanderschaft und legen ihre gespinstartigen, bis zu 1 m langen Nester an. Jeweils am Abend gehen sie in Gruppen von bis zu 30 Individuen im Gänsemarsch zu den saftigen Blättern in der Baumkrone. Hierbei verzehren sie die Blätter bis auf die stärkeren Rippen des Blattes. Tagsüber, zur Häutung und zur Verpuppung, bleiben die Raupen im Nest. Im Juli oder August, nach vierwöchiger Puppenruhe im Schutze eines Kokons, schlüpft schließlich der erwachsene Schmetterling.
Es existieren spezialisierte Beutegreifer, denen diese haarigen Raupen als Nahrung dienen. Zum Beispiel der Kuckuck, räuberische Laufkäfer wie Puppenräuber oder auch Schlupfwespen sorgen für ein Gleichgewicht im Tierreich.

Auch wenn die Raupen sich längst verpuppt und in Schmetterlinge verwandelt haben, bleiben die leeren Nester gefährlich. Die Härchen verlieren auch dann ihre Wirkung nicht und brennen immer noch, wenn man sie berührt. Darum sollte man von befallenen Bäumen möglichst Abstand halten und seinen Hund lieber irgendwo ausführen, wo der Eichenprozessionsspinner sich noch nicht breitgemacht hat.

Eichenprozessionsspinner

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Raider Mäuseköder Alpha https://vet-team-pottenstein.at/2220-2/ Wed, 29 May 2019 16:42:18 +0000 http://vet-team-pottenstein.at/?p=2220 Die verwendeten  Getreidekörner sind mit einem speziell für Mäuse entwickeltem Wirkstoff versetzt, dessen Verarbeitung eine gezielte Freigabe der Aktivsubstanz im Körper des […]

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Die verwendeten  Getreidekörner sind mit einem speziell für Mäuse entwickeltem Wirkstoff versetzt, dessen Verarbeitung eine gezielte Freigabe der Aktivsubstanz im Körper des Nagetiers ermöglicht. Der Wirkstoff Alphachloralose wirkt wie ein Schlafmittel und führt innerhalb weniger Stunden – verbunden mit Absenkung der Körpertemperatur – zu einer Verlangsamung aller Körperfunktionen, zum Koma und anschließend zum Tod des Nagers.

Haustiere – vor allem Katzen, welche diesen Köder aufnehmen, zeigen aufgrund der Wirkungsweise des Präparates ein deutlich reduziertes Allgemeinverhalten, Krämpfe und Konvulsionen, sowie hochgradigen Speichelfluss – also allgemeine, in der Praxis oft typische Vergiftungserscheinungen.

Aufgrund der Tatsache, dass dieses Nagergift noch weitgehend unbekannt ist – und die Vorgeschichte der  Patienten häufig leider ebenfalls – wurden anscheinend öfter Tiere als Folge einer vermeintlich tödlichen Prognose euthanasiert.

Haustiere, welche aufgrund von Raida Mäuseköder Alpha Vergiftungserscheinungen zeigen, können sich nach verabreichter Infusionstherapie völlig stabilisieren und die Vergiftung überleben.

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Vergiftung: Birkenzucker/ Xylitol https://vet-team-pottenstein.at/birkenzucker-xylitol-vergiftung-beim-hund-bei-katzen-unbedenklich/ Thu, 08 Mar 2018 17:36:14 +0000 http://vet-team-pottenstein.at/?p=1372 Birkenzucker/Xylitol  Vergiftung beim Hund – bei Katzen unbedenklich? Was ist Xylitol? Xylitol, auch bezeichnet als Birkenzucker oder Xylit,  ist ein natürlicher Zucker, […]

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Birkenzucker/Xylitol  Vergiftung beim Hund – bei Katzen unbedenklich?

Was ist Xylitol?

Xylitol, auch bezeichnet als Birkenzucker oder Xylit,  ist ein natürlicher Zucker, der in zahlreichen Gemüse- und Obstsorten, aber auch  in der Rinde verschiedener Bäume zu finden ist. Da Xylitol weitaus weniger Kalorien als Saccharose – der haushaltsübliche Zucker – hat  und den menschlichen Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst, wird es zum Süßen von Diät – und Diabetikerprodukten genutzt bzw vielfach als gesunde Alternative zum herkömmlichen Zucker angeboten. Seit festgestellt wurde, dass Xylitol eine antibakterielle und damit „Anti-Karies“ Wirkung besitzt, wird es häufig in zuckerfreien Kaugummis eingesetzt und mit zahnpflegender Wirkung beworben.  In Lebensmitteln wird Xylitol als E967 angegeben und kann in Kaugummis, Bonbons, Schokolade etc enthalten sein.
Xylitol ist für den Menschen ungefährlich, kann aber beim Hund aber zu großen gesundheitlichen Problemen führen. Für Katzen sind Produkte, die Xylitol enthalten unbedenklich, in der wissenschaftlichen Literatur werden keine Fälle  von Vergiftungen erwähnt, obwohl in zahlreichen Beiträgen im Internet anderes berichtet wird.

Bonbons, Kaugummis und Schokoladen gehören daher gut verstaut. Am besten in einer Höhe, die der Hund nicht erreichen kann, falls er es doch schafft, die Schranktüren zu öffnen. Das gleiche gilt für Lebensmittel, die mit Xylitol hergestellt wurden, zum Beispiel Kuchen – der gerne mal geklaut oder von kleinen Kindern verfüttert wird, die dem fragenden Blick Ihres Hundes einfach nicht widerstehen können. Auch neugierige Hunde, die Bonbons oder sogar Kaugummi aus Taschen und Rucksäcken holen und fressen, können Opfer einer Xylitol-Vergiftung werden.

Wird der Hund beim Naschen eines xylitolhaltigen Nahrungsmittels erwischt, oder finden sich Spuren wie z.B. Kaugummipapiere, muss das Tier unbedingt sofort tierärztlich versorgt werden. Schon mehrere Bonbons, Kaugummis oder Kekse können für kleinere Hunde tödlich sein!

Ein kleines Rechenbeispiel: Bereits eine Menge von 0.1 mg/kg Körpergewicht kann zu Unterzuckerung führen, eine Menge von 0.5 mg/kg bei einigen Hunden bereits zu Leberschäden. Wenn ihr Hund einen Kaugummi gefressen hat und Xylitol nicht an erster Stelle der Zutaten aufgeführt ist, kann von  einer Menge von 0.3g    (300 mg) pro Kaugummi ausgegangen werden ….

Symptome

Bei Hunden führt Xylitol dosisabhängig zur Ausschüttung von Insulin und in Folge zu einem starken bis lebensbedrohlichen Abfall des Blutzuckerspiegels. Höhere Dosierung kann akut zu schweren Leberschäden bis hin zu einem tödlichen Leberversagen führen.

Die Hauptsymptome  einer Xylitol-Vergiftung beim Hund sind anfänglich Folge des Unterzuckers – Apathie, Zittern, Erbrechen, Schwäche bis zur Seitenlage, Krampfanfälle, deutlich gesteigerte Herzfrequenz, bei akutem Leberversagen auch Gelbsucht. Die ersten Symtome treten nach 20 bis 30 Minuten auf.

Therapie

Der Hund gehört sofort und schnellstmöglich als Notfall in tierärztliche Behandlung, informieren Sie Ihre Tierärztin oder Ihren Tierarzt bereits telefonisch von der Vergiftung. Wenn Sie sicher sind, dass der Hund an einer Xylitol Vergiftung leidet, können Sie versuchen, zur Überbrückung für die Fahrt Honig oder Traubenzucker einzugeben.

 

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