Winter Archive - Vet-Team Pottenstein https://vet-team-pottenstein.at/category/wissenswertes/winter/ Dr. Viktoria Remer & Dr. Karin Strasser Mon, 27 Nov 2023 08:56:44 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.3 Pfotenpflege – generell und speziell für den Winter https://vet-team-pottenstein.at/pfotenpflege-generell-und-speziell-fuer-den-winter/ Sat, 25 Nov 2023 17:22:55 +0000 http://vet-team-pottenstein.at/?p=2121 Krallen und Ballen und Haare… Anatomisch betrachtet gleicht die Hundepfote der menschlichen Hand . Die vier Hauptzehen sind durch Hautlappen miteinander verbunden. […]

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Krallen und Ballen und Haare…

Anatomisch betrachtet gleicht die Hundepfote der menschlichen Hand .

Die vier Hauptzehen sind durch Hautlappen miteinander verbunden. Der fünfte Zeh, die  Wolfskralle,  sitzt erhöht am Vorderlauf, bei wenigen Hunderassen zusätzlich am Hinterlauf. Die Pfotenballen machen den größten Teil der Hundepfote aus.  Die Ballen sind  verhornt , die Haut ist 50 mal dicker als die restliche Hundehaut. Ballen dienen als Stoßdämpfer und bilden einen natürlichen, wenn auch nicht 100 % Schutz vor Fremdkörpern.

Die Krallen bestehen aus Horn, die knöcherne Grund­lage der Kralle ist das letzte Zehenglied.  Die Kralle beginnt an der Grenze zur normalen Haut am Krallenrücken im Nagelfalz, der einerseits Horn bildet und andererseits die Kralle verankert. Bei einem Nagelabriss entsteht aus dem Krallenfalz die neue Kralle.  In der Kralle selbst befindet sich ein Blutgefäß und eine Nervenbahn – das sogenannte Leben.

Krallen

Was ist zu lang?

Grundsätzlich gibt es eine sehr ein­fache Regel. Wenn der Hund auf geraden Beinen vor einem steht, darf keine der Krallen den Boden berühren. Die Wolfskralle ist ein besonderer Fall , sie muss regelmäßig gekürzt werden, da sie sich nicht abnutzt . Hängenbleiben oder Einwachsen der Wolfskralle können die Folge sein.

Zu lange Krallen reißen  ein, brechen ab oder bleiben hängen, können aber auch bleibende Schäden an Ballen, Sehnen und Gelenken hervorrufen.  Ist die Kralle zu lang, verändert sich der Winkel der Ballen zum Boden. Die Ballen werden nicht mehr gleichmäßig belastet, der Hund verlagert sein Gewicht nach hinten, Knochen, Sehnen und Gelenke werden fehlbelastet. Muskelverspannungen, Fehlstellungen und chronische Entzündung der Zehengelenke sind die Folge.

Werden die Ballen beim Abrollen in das Krallenbett hochgeschoben kommt es zu unangenehmen Druck auf die Hundeballen und das Krallenbett.

Wie oft schneiden?

Das Krallenwachstum ist je nach Hund unterschiedlich schnell. Ausreichende Abnutzung erfordert viel Bewegung, auch auf hartem Untergrund.
Grundsätzlich sollte man zu Beginn der Krallenpflege einmal in der Woche die Krallen in die Zange nehmen. So wird man bald merken, ob der eigene Hund wöchentlich oder monatlich geschnitten werden muss. Es empfiehlt sich, lieber öfter, dafür weniger von der Kralle zu entfernen. So kann sich der mitwachsende  Nerv in der Kralle langsam zurückbilden.

Die größte Gefahr beim Krallen­schneiden besteht darin, die empfind­liche Nervenbahn zu verletzen. Bei hellen Krallen sieht man die durchschimmernde Nervenbahn – v.a. mit einer starken Lichtquelle  gut und kann unter Sicht arbeiten.. Bei dunklen Krallen gibt es einen Trick – immer in millimeterdünnen Scheibchen vorwärts arbeiten, bis man einen kleinen grauen, weißen oder rosa Punkt sieht. An diesem Punkt beginnt die Nervenbahn.

Wird einmal doch zu weit geschnitten – der Schmerz ist schnell vorbei, auch wenn es  noch länger blutet –  und ein Superleckerli tröstet die meisten  Hunde.

Sinnvoll ist, bereits Welpen mit Training und viel Lob  an das  Handling mit den „heiligen Pfoten“ zu gewöhnen, sowohl beim Krallenschneiden als auch bei der Pfotenpflege ist Kooperation  von Seiten des Hundes sehr hilfreich.

Auch beim erwachsenen Hund lassen sich diese Dinge gut üben – z. B. mit Hilfe unseres viel empfohlenen  Buches „Medical Training“  Wenn BersitzerInnen die Krallen selber schneiden wollen, macht es Sinn, mit uns und der eigenen Krallenzange eine Übungssession durchzuführen.

„Die heiligen Pfoten“: Hunde gehen im Ernstkampf an die Pfoten des Widersachers – mit dem Plan, diesen durch verletzte Extremitäten aus dem Rennen zu werfen – der Widerwille vieler Hunde gegen Manipulationen an den Pfoten geht darauf zurück.

Ballen

Die Oberfläche der Ballen sollte glatt und weich sein. Ist  die Haut rissig und trocken , werden die Pfoten mit Melkfett , Vaseline oder Pfotenbalsam behandelt. Kleine Verletzungen durch Dornen, Splitter werden desinfiziert, größere Wunden so bald wie möglich in der Praxis vorgestellt, da Nähen von Verletzungen idealerweise in  6 Stunden erfolgt.

Haare

Sind die Haare zwischen den Pfoten zu lang , können sich Schmutz, Eis und Schnee, Streusalz ansammeln. Haare zwischen den Pfotenballen verfilzen gerne und dienen Parasiten wie Zecken und Milben als gutes Versteck, Getreidegrannen in den Zwischenzehenräumen können in die Haut eindringen und weiterwandern. Häufiges Ausrutschen kann ebenfalls an zu langen Haaren an den Pfoten liegen.

Die Haare zwischen den Zehen und Ballen werden  mit einer an den Kanten abgerundete Schere geschnitten, vor allem im Winter.

Wann ist Pfotenpflege notwendig ?

  • Bei Krallen, die den Boden berühren/  hochgedrückt werden
  • Hund leckt an Pfoten lecken
  • Pfoten knabbern
  • Häufiges Ausrutschen auf glatten Böden
  • Unlust zu laufen oder gehen
  • Schrägstellung der Pfoten
  • Schmerzen beim Gehen
  • Lahmheiten, Hinken

Standardausstattung für die Pfotenpflege

  • Spezielle Krallenzange
  • Fellschere mit stumpfen Enden
  • Krallenfeile
  • Taschenlampe, Kopflampe
  • Ggf. eine kleine Badewanne, rückfettende Seife
  • Vaseline, Hirschtalg,  Pfotenbalsam

Sind die Pfoten Ihres Hundes besonders angegriffen, tut ein Pfotenbad gut. Die Pfoten werden in einer Wanne mit ausreichend viel handwarmes Wasser gewaschen und shampooniert Gründliches Ausspülen, Abtrocknen und eventuell Pfotenbalsam schließen die Behandlung ab.

Winter

Die Winterzeit ist eine echte Herausforderung für Hundepfoten: Nässe, Kälte und Streusalz machen unseren Hunden das Leben schwer. Die Folge sind spröde und rissige Pfotenballen, Entzündungen und Schmerzen – daher :

Winter-Pfotenpflege leicht gemacht!

Ran an die Schere: Fell zwischen den Zehen kürzen – besonders bei langhaarigen Hunden. Zwischen den Zehen können sich Eis- und Schneeklumpen sammeln ,  die für den Hund sehr unangenehm sind.

Pfoten eincremen: Um rissigen Hundepfoten vorzubeugen, sollten die Ballen vor und nach Spaziergängen  mit Vaseline oder Melkfett eingerieben werden, da das Streusalz besonders aggressiv auf die Hundepfoten wirkt.

Pfoten abspülen: Nach dem Spaziergang sollten die Hundepfoten zum Entfernen von Salzresten  mit lauwarmen Wasser abgespült und gut abgetrocknet werden. Wir bieten zu diesem Zweck eine stark rückfettende Hundeseife aus der Region an, anschließend gibt’s Pfotenbalsam, Hirschtalg….

Pfotenkontrolle: Unter dem Schnee können böse Überraschungen, wie zum Beispiel Glasscherben, warten. Risse und und kleine Verletzungen werden desinfiziert, gepflegt und eventuell durch Pfotenschuhe geschützt,  größere Wunden in der Praxis vorgestellt.

Pfotenschutz: Für  empfindliche Pfoten gibt es spezielle Hundeschuhe. Diese schützen effektiv vor Verletzungen und Reizungen durch Streusalz. Auch hier gilt: rechtzeitig mit den Hundeschuhen üben. Notbehelf: Plastiksackerl mit Klebeband 🙂

Streusalz meiden: Funktioniert meist nicht so gut …

Übrigens: Das Beknabbern und Belecken der Pfoten nach einem Schneespaziergang kann auch Folge der wieder ansteigenden Durchblutung resultieren – es kribbelt….

Wir empfehlen:

Fürs Handling: unser viel empfohlenes Buch „Medical Care“

Zum Waschen: selbstgemachte, stark rückfettende Hundeseife aus der Region

Für den Urlaub oder zwischendurch: ProVet Pfotenpflege  

Hilft bei Exzemen, Allergien, kleinen Verletzungen und Irritationen der Pfoten

  • Eliminiert Keime und schädliche Partikel zwischen den Ballen
  • Wirkt antiseptisch, rückfettend und fördert die Wundheilung
  • Mit natürlichen Wirkstoffen
  • Ideal im Winter bei gesalzenem Boden
  • 12 x 1-Tages-Beutel als Kuranwendung

Zum Einfetten: Vaseline, Hirschtalg, Melkfett oder – St. Diem`s Pfotenpflege, 60ml, Vet Concept

 

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Vergiftungen im Winter https://vet-team-pottenstein.at/vergiftungen-im-winter/ Thu, 23 Nov 2023 08:00:26 +0000 http://vet-team-pottenstein.at/?p=1979 Vergiftungen im Winter -Weihnachtsstern, Frostschutzmittel, Birkenzucker und Schokolade Frostschutzmittel – gefährliche Süße für Haustiere In Frostschutzmitteln kommt eine chemische Substanz namens Ethylenglykol zum […]

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Vergiftungen im Winter -Weihnachtsstern, Frostschutzmittel, Birkenzucker und Schokolade

Frostschutzmittel – gefährliche Süße für Haustiere

In Frostschutzmitteln kommt eine chemische Substanz namens Ethylenglykol zum Einsatz, die den Gefrierpunkt des Wassers bis – 40 Grad Celsius absenkt.   Auch  Schlossenteiser und ähnliche Produkte enthalten Ethylenglykol  – das Problem?  Während die meisten Chemikalien schon durch ihren Geruch von einer eventuellen Kostprobe abhalten, riecht und schmeckt Ethylenglykol süßlich. Tropft beim Befüllen der Scheibenwischeranlage etwas Frostschutzmittel auf den Boden, bildet sich eine kleine Pfütze, die für Haustiere unwiderstehlich süß riecht – und schmeckt. Wenige Milliliter Ethylenglykol genügen, um eine tödliche Vergiftung auszulösen.

Ethylenglykol wird innerhalb kürzester Zeit aus dem Magen-Darmtrakt ins Blut aufgenommen – schon 30 Minuten nach der Aufnahme können sich erste Vergiftungserscheinungen bemerkbar machen. Eine Vergiftung mit Frostschutzmittel verläuft in 2 Phasen, zwischen denen es manchmal zu einer scheinbaren, aber trügerischen Besserung der Tiere kommt.

In der 1. Phase der Vergiftung (ca. 30 Minuten bis 12 Stunden nach der Giftaufnahme) wirken die Tiere fast wie betrunken. Sie haben Gleichgewichtsstörungen , können sich schwer auf den Beinen halten und werden schläfrig. Da Ethylenglykol die Magenschleimhaut reizt, kommt es häufig zu Erbrechen. Manche Tiere bekommen Epilepsie-ähnliche Anfälle oder verlieren sogar das Bewusstsein.

Die Auswirkungen der 2. Phase äußern sich bei Katzen ca. 12-24 Stunden nach Giftaufnahme, bei Hunden ca. 36-72 Stunden danach. Etwa sechs Stunden nachdem das Gift aufgenommen wurde, beginnt der Körper  das Ethylenglykol in der Leber über ein spezielles Enzym – die sogenannte Alkoholdehydrogenase ­– abzubauen. Die dabei entstehenden Abbauprodukte sind stark nerven- und nierenschädigend , die Folge ist ein meist tödlich verlaufendes Nierenversagen

Sollten sich Hund oder Katze also auf einmal seltsam benehmen, können Vergiftungen die Ursache sein. Da viele Vergiftungen gleiche Symptome haben, sind wir mehr als sonst auf den Vorbericht angewiesen:  Wurde  beim Kochen etwas Rum verschüttet? Schokolade oder Birkenzucker geklaut?   Oder möglicherweise in der Garage Frostschutzmittel ins Auto gefüllt?  Der Hund könnte beispielsweise auch  beim Gassi gehen  Frostschutzmittel aufgeleckt haben oder die Katze beim Herumstromern im Hof des Nachbarn.

Wird vermutet, dassHund oder  Katze Frostschutzmittel aufgenommen haben könnte oder  sich merkwürdig verhält, ist es notwendig, so schnell wie möglich eine tierärztliche Praxis aufzusuchen, hat der Körper bereits mit dem Abbau des Ethylenglykols begonnen, ist die Prognose schlecht,   die Vergiftung   verläuft dann meist   tödlich.

Fazit

  • Bewahren Sie Frostschutzmittel immer außer Reichweite der Tiere auf.
  • Wischen Sie auch kleine Mengen verschüttetes Frostschutzmittel sofort gründlich auf.
  • Vermeiden Sie, dass Hunde oder Katzen im Winter aus Pfützen am Straßenrand, auf Parkplätzen oder in der Nähe von Garagen trinken.
  • Übrigens ist Frostschutzmittel nicht nur für Haustiere gefährlich: Auch Kinder können sich eine tödliche Vergiftung zu ziehen, wenn sie einige Schlucke der scheinbar unschuldigen süßlichen Flüssigkeit nehmen. Daher sollte Frostschutzmittel immer sorgfältig an einem kindersicheren Ort aufbewahrt werden. Um die Haustiere zu schützen, kann es sinnvoll sein, Frostschutzmittel nur außerhalb des Hauses nachzufüllen, zum Beispiel an der Tankstelle.

Der Weihnachtsstern

Der aus Mittelamerika stammende Weihnachtstern ist ein beliebter Teil der Weihnachtsdekoration und ein gerne geschenktes Mitbringsel. Doch Katzen- und HundehalterInnen  sollten ihn mit Vorsicht behandeln: Die Pflanze enthält Giftstoffe, die Haustieren gefährlich werden kann.

Der Weihnachtsstern gehört zur Familie der Wolfsmilchgewächse und stammt eigentlich aus Mittel- und Südamerika. In der Wildnis handelt es sich um einen üppig wuchernden Strauch, der bis zu vier Meter hoch werden kann. Aufgrund seiner schönen Farbgebung wurde er im 19. Jahrhundert als Zierpflanze entdeckt und erstmals exportiert.

Wie alle Wolfsmilchgewächse enthält der Weihnachtsstern einen weißlichen, leicht giftigen Milchsaft in den Zweigen und Blättern. Das Gift wurde im Laufe der Jahrzehnte so stark herausgezüchtet, dass es Menschen nichts mehr anhaben kann. Haustiere können jedoch sehr empfindlich darauf reagieren, kleinere Tiere wie Meerschweinchen, Kaninchen und Vögel sind stärker gefährdet sind als zum Beispiel große Hunde.

Sind Katze oder Vogel bekannt dafür, Grünpflanzen anzuknabbern, ist es am besten,  keine Weihnachtssterne zu kaufen. Ist eine Pflanze als Mitbringsel ins Haus gekommen, sollte sie in einem Zimmer aufbewahrt werden, zu dem das Haustier keinen Zugang hat. Zur Not  weiterverschenken oder mit ins Büro nehmen 🙂

Ein Schnuppern an der Pflanze oder Hautkontakt, z.B. weil  die Katze neben dem Weihnachtsstern auf der Fensterbank schläft, stellt kein Problem dar. Gefährlich ist nur der Kontakt mit dem Milchsaft im Inneren der Pflanze sein, z.B.  durch das Anknabbern und Fressen von Blättern. In solchen Fällen  zeigt das Haustier die typischen Symptome einer Vergiftung wie Zittern, Erbrechen, Durchfall, Krämpfe, Speicheln oder gar Lähmungen.

Hat das Tier einen Weihnachtsstern angefressen, sollte es in eine tierärztliche Praxis gebracht werden. Wichtig ist, den Tierarzt/die Tierärztin wie bei allen Vergiftungen – auf die Möglichkeit der Weihnachtsstern-Aufnahme hinzuweisen

Unbehandelt kann eine Vergiftung mit Milchsaft zu schweren Komplikationen wie Lungenödemen oder Herzstillstand führen und damit zum Tod

 Achtung beim Weihnachtskekse backen: Schokolade !

Todesfälle durch Schokolade sind in der Hundewelt ein bekanntes Szenario.

Der Grund für die Giftigkeit der Schokolade beim Hund ist der Inhaltsstoff Theobromin. Theobromin ist ein Stimulans, das auf das zentrale Nervensystem des Tieres einwirkt und zu Durchfall, Krämpfen , Herzproblemen oder auch zum Tod führen kann.

Kleine Mengen Schokolade würden einem normalgroßen Hund wahrscheinlich nicht schaden. Wie bei allen Vergiftungen hängen die Auswirkungen auf das Tier von mehreren Einzelfaktoren ab: Alter,  Körpergröße und vor allem die Sorte und Menge der aufgenommenen Schokolade

Schokoladensorten enthalten unterschiedlich viel Theobromin. Weiße Schokolade ist wegen ihres niedrigen Theobromingehaltes vergleichsweise ungefährlich, bei Vollmilchschokolade ist bereits mehr Vorsicht geboten, Zartbitterschokolade und Kochschokolade sind noch gefährlicher. Grundsätzlich gilt: Je höher der Kakaoanteil, desto mehr Theobromin, desto giftiger für Hunde.

Als grobe Faustregel git: 150 g Milchschokolade, 15 g dunkle Schokolade (70%) oder 10 g Kochschokolade pro Kilogramm Körpergewicht, wirken giftig

Die ersten Symptome treten nach 2 bis 4 Stunden auf, Unruhe ist das häufigste Frühsymptom. Je nach Menge des aufgenommenen Theobromins kommt es in weiterer Folge zu Erbrechen und Durchfall, Zittern, Krämpfen und Bewusstseinsstörungen. Herzrhythmusstörungen und in weiterer Folge Herzversagen können zum Tod des Tieres führen

Der Hund sollte so schnell wie möglich einem Tierarzt7Tierärztin vorgestellt werden, die Verpackung der Schokolade – falls Reste bleiben, am besten in die Praxis  mitnehmen

Birkenzucker/Xylitol  Vergiftung beim Hund – bei Katzen unbedenklich?

Xylitol, auch bezeichnet als Birkenzucker oder Xylit,  ist ein natürlicher Zucker, der in zahlreichen Gemüse- und Obstsorten, aber auch  in der Rinde verschiedener Bäume zu finden ist. Da Xylitol weitaus weniger Kalorien als Saccharose – der haushaltsübliche Zucker – hat  und den menschlichen Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst, wird es zum Süßen von Diät – und Diabetikerprodukten genutzt bzw vielfach als gesunde Alternative zum herkömmlichen Zucker angeboten. Seit festgestellt wurde, dass Xylitol eine antibakterielle und damit „Anti-Karies“ Wirkung besitzt, wird es häufig in zuckerfreien Kaugummis eingesetzt und mit zahnpflegender Wirkung beworben.  In Lebensmitteln wird Xylitol als E967 angegeben und kann in Kaugummis, Bonbons, Schokolade etc enthalten sein.
Xylitol ist für den Menschen ungefährlich, kann aber beim Hund aber zu großen gesundheitlichen Problemen führen. Für Katzen sind Produkte, die Xylitol enthalten unbedenklich, in der wissenschaftlichen Literatur werden keine Fälle  von Vergiftungen erwähnt, obwohl in zahlreichen Beiträgen im Internet anderes berichtet wird.

Bonbons, Kaugummis und Schokoladen gehören daher gut verstaut. Am besten in einer Höhe, die der Hund nicht erreichen kann, falls er es doch schafft, die Schranktüren zu öffnen. Das gleiche gilt für Lebensmittel, die mit Xylitol hergestellt wurden, zum Beispiel Kuchen – der gerne mal geklaut oder von kleinen Kindern verfüttert wird, die dem fragenden Blick Ihres Hundes einfach nicht widerstehen können. Auch neugierige Hunde, die Bonbons oder sogar Kaugummi aus Taschen und Rucksäcken holen und fressen, können Opfer einer Xylitol-Vergiftung werden.

Wird der Hund beim Naschen eines xylitolhaltigen Nahrungsmittels erwischt, oder finden sich Spuren wie z.B. Kaugummipapiere, muss das Tier unbedingt sofort tierärztlich versorgt werden. Schon mehrere Bonbons, Kaugummis oder Kekse können für kleinere Hunde tödlich sein!

Ein kleines Rechenbeispiel: Bereits eine Menge von 0.1 mg/kg Körpergewicht kann zu Unterzuckerung führen, eine Menge von 0.5 mg/kg bei einigen Hunden bereits zu Leberschäden. Wenn ihr Hund einen Kaugummi gefressen hat und Xylitol nicht an erster Stelle der Zutaten aufgeführt ist, kann von  einer Menge von 0.3g    (300 mg) pro Kaugummi ausgegangen werden ….

Bei Hunden führt Xylitol dosisabhängig zur Ausschüttung von Insulin und in Folge zu einem starken bis lebensbedrohlichen Abfall des Blutzuckerspiegels. Höhere Dosierung kann akut zu schweren Leberschäden bis hin zu einem tödlichen Leberversagen führen.

Die Hauptsymptome  einer Xylitol-Vergiftung beim Hund sind anfänglich Folge des Unterzuckers – Apathie, Zittern, Erbrechen, Schwäche bis zur Seitenlage, Krampfanfälle, deutlich gesteigerte Herzfrequenz, bei akutem Leberversagen auch Gelbsucht. Die ersten Symtome treten nach 20 bis 30 Minuten auf.

Der Hund gehört sofort und schnellstmöglich als Notfall in tierärztliche Behandlung, informieren Sie Ihre Tierärztin oder Ihren Tierarzt bereits telefonisch von der Vergiftung. Wenn Sie sicher sind, dass der Hund an einer Xylitol Vergiftung leidet, können Sie versuchen, zur Überbrückung für die Fahrt Honig oder Traubenzucker einzugeben.

Was können TierbesitzerInnen tun:

Kohletabletten aus medizinischer Kohle sind bei Vergiftungen das einzige Mittel, das der/die HundebesitzerIn selbst noch gegen die einsetzende Giftwirkung anwenden kann. Dabei gilt: umso schneller die Aktivkohle mit dem Gift im Magen und Darmbereich in Kontakt kommt, um so höher ist die Wirksamkeit der Gegenmaßnahme. Jede/r HundehalterIn  sollte deshalb eine Anti-Gift-Notration an Aktivkohle für seinen Hund verfügbar halten – vor allem, wenn bekannt ist, dass der Hund alles frisst!

Eine Vergiftung bleibt immer  ein tiermedizinischer Vorfall, der Hund muss also trotz Kohlegabe unverzüglich in die Praxis.

Als Fausregel gilt: 1 g Kohle pro 1 kg Körpergewicht, alles zu Kohletabletten auf folgender Website:    Erste Hilfe beim Hund: Kohletabletten

Alles zu Vergiftungen:  Erste Hilfe beim Hund

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Fit durch den Winter https://vet-team-pottenstein.at/fit-durch-den-winter/ Wed, 22 Nov 2023 12:19:09 +0000 http://vet-team-pottenstein.at/?p=1199 Die Bewegung im Schnee ist auch für Hunde erheblich anstrengender, vor allem für kleine Rassen.  Aufwärmen vor dem Toben schützt vor Zerrungen, […]

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Die Bewegung im Schnee ist auch für Hunde erheblich anstrengender, vor allem für kleine Rassen.  Aufwärmen vor dem Toben schützt vor Zerrungen, Muskelrissen und anderen Verletzungen.

Kleine , „bodennahe“ und kurzhaarige Rassen sind mit entsprechenden Winterklamotten bestens gegen die Kälte ausgerüstet, auch ältere Hunde, die sich weniger bewegen, schätzen einen  isolierenden Hundemantel.

Abhilfe bei spröden und rissigen Pfoten durch Kälte und Salz können Vaseline oder Melkfett schaffen. Diese Mittel  schützen auch vor kleinen Eisklumpen, die sich gerne zwischen den Zehen und Ballen festsetzen, Matsch,  Eis und Salz bleiben nicht so leicht haften.

Zusätzlich hilft, die Haare zwischen den Ballen zu kürzen – am besten mit einem Haartrimmer oder in der Praxis. Vor dem Spaziergang mit Hirschtalg einreiben – fertig. Will ihr Hund unterwegs nicht mehr weitergehen, hilft es häufig, die Klümpchen durch Reiben zwischen den Fingerspitzen zu entfernen.

Auch das viele Salz auf den Straßen kann die Hundepfoten erheblich belasten. Ist der Hund sehr empfindlich und neigt zu schmerzhaften Hautirritationen, helfen Schutzschuhe tatsächlich am besten – zur Not reichen auch doppelte Frischhaltebeutel mit Fellklebeband befestigt

Nach dem Spaziergang: Pfoten gut mit viel warmem Wasser abspülen und abtrocknen.

Zuviel Schneefressen kann bei empfindlichen Hunden zu  Magenproblemen führen.

Achtung Frostschutzmittel

Bitte achten Sie beim Auffüllen der Flüssigkeit in Scheibenwischanlage oder Kühler besonders darauf, dass nichts danebenläuft: Alle Frostschutzmittel enthalten das für Katzen hochgiftige, aber süßlich riechende Ethylenglycol. Besonders Freigängerkatzen schätzen bei niedrigeren Temperaturen die Motorrestwärme unter Pkws. Auf den Boden tropfendes Frostschutzmittel wird immer wieder von Katzen aufgeleckt und führt zu schweren Vergiftungen.

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Vergiftung: Birkenzucker/ Xylitol https://vet-team-pottenstein.at/birkenzucker-xylitol-vergiftung-beim-hund-bei-katzen-unbedenklich/ Thu, 08 Mar 2018 17:36:14 +0000 http://vet-team-pottenstein.at/?p=1372 Birkenzucker/Xylitol  Vergiftung beim Hund – bei Katzen unbedenklich? Was ist Xylitol? Xylitol, auch bezeichnet als Birkenzucker oder Xylit,  ist ein natürlicher Zucker, […]

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Birkenzucker/Xylitol  Vergiftung beim Hund – bei Katzen unbedenklich?

Was ist Xylitol?

Xylitol, auch bezeichnet als Birkenzucker oder Xylit,  ist ein natürlicher Zucker, der in zahlreichen Gemüse- und Obstsorten, aber auch  in der Rinde verschiedener Bäume zu finden ist. Da Xylitol weitaus weniger Kalorien als Saccharose – der haushaltsübliche Zucker – hat  und den menschlichen Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst, wird es zum Süßen von Diät – und Diabetikerprodukten genutzt bzw vielfach als gesunde Alternative zum herkömmlichen Zucker angeboten. Seit festgestellt wurde, dass Xylitol eine antibakterielle und damit „Anti-Karies“ Wirkung besitzt, wird es häufig in zuckerfreien Kaugummis eingesetzt und mit zahnpflegender Wirkung beworben.  In Lebensmitteln wird Xylitol als E967 angegeben und kann in Kaugummis, Bonbons, Schokolade etc enthalten sein.
Xylitol ist für den Menschen ungefährlich, kann aber beim Hund aber zu großen gesundheitlichen Problemen führen. Für Katzen sind Produkte, die Xylitol enthalten unbedenklich, in der wissenschaftlichen Literatur werden keine Fälle  von Vergiftungen erwähnt, obwohl in zahlreichen Beiträgen im Internet anderes berichtet wird.

Bonbons, Kaugummis und Schokoladen gehören daher gut verstaut. Am besten in einer Höhe, die der Hund nicht erreichen kann, falls er es doch schafft, die Schranktüren zu öffnen. Das gleiche gilt für Lebensmittel, die mit Xylitol hergestellt wurden, zum Beispiel Kuchen – der gerne mal geklaut oder von kleinen Kindern verfüttert wird, die dem fragenden Blick Ihres Hundes einfach nicht widerstehen können. Auch neugierige Hunde, die Bonbons oder sogar Kaugummi aus Taschen und Rucksäcken holen und fressen, können Opfer einer Xylitol-Vergiftung werden.

Wird der Hund beim Naschen eines xylitolhaltigen Nahrungsmittels erwischt, oder finden sich Spuren wie z.B. Kaugummipapiere, muss das Tier unbedingt sofort tierärztlich versorgt werden. Schon mehrere Bonbons, Kaugummis oder Kekse können für kleinere Hunde tödlich sein!

Ein kleines Rechenbeispiel: Bereits eine Menge von 0.1 mg/kg Körpergewicht kann zu Unterzuckerung führen, eine Menge von 0.5 mg/kg bei einigen Hunden bereits zu Leberschäden. Wenn ihr Hund einen Kaugummi gefressen hat und Xylitol nicht an erster Stelle der Zutaten aufgeführt ist, kann von  einer Menge von 0.3g    (300 mg) pro Kaugummi ausgegangen werden ….

Symptome

Bei Hunden führt Xylitol dosisabhängig zur Ausschüttung von Insulin und in Folge zu einem starken bis lebensbedrohlichen Abfall des Blutzuckerspiegels. Höhere Dosierung kann akut zu schweren Leberschäden bis hin zu einem tödlichen Leberversagen führen.

Die Hauptsymptome  einer Xylitol-Vergiftung beim Hund sind anfänglich Folge des Unterzuckers – Apathie, Zittern, Erbrechen, Schwäche bis zur Seitenlage, Krampfanfälle, deutlich gesteigerte Herzfrequenz, bei akutem Leberversagen auch Gelbsucht. Die ersten Symtome treten nach 20 bis 30 Minuten auf.

Therapie

Der Hund gehört sofort und schnellstmöglich als Notfall in tierärztliche Behandlung, informieren Sie Ihre Tierärztin oder Ihren Tierarzt bereits telefonisch von der Vergiftung. Wenn Sie sicher sind, dass der Hund an einer Xylitol Vergiftung leidet, können Sie versuchen, zur Überbrückung für die Fahrt Honig oder Traubenzucker einzugeben.

 

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