Parasiten/Hunde Archive - Vet-Team Pottenstein https://vet-team-pottenstein.at/category/wissenswertes/hunde/parasiten-hunde/ Dr. Viktoria Remer & Dr. Karin Strasser Tue, 18 Nov 2025 17:08:49 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.3 Hundekot! https://vet-team-pottenstein.at/3171-2/ Tue, 18 Nov 2025 17:06:23 +0000 https://vet-team-pottenstein.at/?p=3171 Hundekot auf Straße, Wiese und Wald – muss das sein? Haustiere haben einen unbestritten positiven Einfluss auf die Lebensqualität von Menschen. Gerade […]

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Hundekot auf Straße, Wiese und Wald – muss das sein?

Haustiere haben einen unbestritten positiven Einfluss auf die Lebensqualität von Menschen. Gerade für Kinder ist der Kontakt zu Hund und Katze wichtig und fördert die soziale und emotionale Entwicklung. Aber Spielen und Schmusen bergen auch das Risiko, dass Infektionen vom Tier auf den Menschen übertragen werden – Zoonosen.

Vor allem bakterielle und parasitäre Zoonosen stellen ein unterschätztes Risiko dar. Kinder sind durch ihr unreifes Immunsystem und noch nicht gefestigtes Hygieneverhalten besonders gefährdet. Wurminfektionen stehen im Mittelpunkt, da die meisten Würmer auf den Menschen übertragbar sind. Die Ansteckung kann im eigenen Garten, aber auch am Spielplatz, in Wiese und Wald…Rund- und Hackenwürmer, bzw deren Eier werden von Kindern beim Spielen über verschmutze Hände aufgenommen. Eine Infektion kann symptomlos verlaufen, es kann durch wandernde Larven auch zu gefährlichen Infektionen von Haut, Leber, Augen und weiteren Organen kommen.

Hundekot als Falle für Blinde, Sehbehinderte und Rollstuhlfahrer

Hundekot stellt leider auch eine Unfallgefahr dar. Gehbehinderte Menschen, Rollstuhlfahrer, aber auch Blinde und Sehschwache  können die Hundehaufen oft nicht rechtzeitig erkennen und  v a   bei frischem Haufen ausrutschen und zu Sturz kommen, über die Schuhe wird der Kot  in die Wohnung geschleppt. Blindenhunde führen ihren Besitzer oft sicher um die Hinterlassenschaften ihrer Artgenossen herum und sind darauf trainiert, sich an Orten zu erleichtern, wo normalerweise niemand hintritt.       Auch am Kinderwagen und an Schuhen ist Hundekot eher unerfreulich….

Fäkalien unter der Lupe – eine Studie

Für eine Studie wurden 1.001 anonyme Kotproben aus 55 über den gesamten Wiener Stadtbereich verteilten Hundezonen eingesammelt – dabei wurden sowohl liegengelassene Haufen als auch ordnungsgemäß in Mülleimern entsorgte Fäkalien mitgenommen. Zum Vergleich wurden weitere 480 Proben aus den eher ländlich geprägten Orten Mödling und Wolkersdorf, die unweit der Hauptstadt liegen.

Die Analysen ergaben: Insgesamt ist der Kot Wiener Hunde überraschend gering mit Parasiten belastet. Bleibt anzumerken, dass Wien sein Hundekotproblem im Wesentlichen im Griff hat.

Erstaunlicherweise wiesen die Proben aus den ländlichen Gebieten einen signifikant höheren Parasitenanteil auf als jene direkt aus der Stadt – über die Gründe können die Wissenschaftler bisher nur spekulieren. Darüber hinaus zeigte sich: Kot, der nicht vom Besitzer entsorgt wurde, enthielt häufiger Krankheitserreger. „Dies könnte mit dem unterschiedlichen Hygienebewusstsein der Halter zusammenhängen“, Kurzum: Wer Kot nicht entsorgt, achtet womöglich auch sonst weniger auf Sauberkeit und Gesundheitsvorsorge.

Was sagt das Gesetz?

Laut § 92 Abs. 2 der österreichischen Straßenverkehrsordnung haben die Besitzer oder Verwahrer von Hunden dafür zu sorgen, dass die Gehsteige, Geh – und Radwege, Fußgängerzonen, Wohnstraßen und Begegnungszonen von Hundekot nicht verunreinigt werden – dies gilt auch in Hundezonen. Nach § 99. Strafbestimmungen Absatz 4g „wer Straßen gröblich verunreinigt oder als Besitzer oder Verwahrer eines Hundes die in § 92 bezeichnete Sorgfaltspflicht verletzt“

 Vom Kot auf – oder besser in – den Menschen

Zoonosen, sind Krankheiten, die von Tieren im Allgemeinen und eben auch von Hunden auf den Menschen übertragen werden. Einige dieser Krankheiten werden durch den Verzehr tierischer Produkte auf Menschen übertragen. Der BSE-Erreger der Rinderseuche. Umgangssprachlich auch als Rinderwahn bezeichnet, ist hierfür ein gutes Beispiel. Andere werden durch Kontakt mit tierischen Ausscheidungen aufgenommen.

 Tollwut, ein in Pottenstein durch den Dichter Ferdinand Raimund wohlbekanntes Virus

Eine der bekanntesten – und schlimmsten Zoonosen ist die Tollwut. Es handelt sich um eine Virusinfektion, die über den Speichel/Biss eines infizierten Tieres übertragen wird. Tollwut verläuft bei Menschen wie Tieren fast immer tödlich, Krankheitsverlauf und Tod sind äußerst schmerzhaft. Jährlich sterben 50.000 Menschen, v a Kinder in Asien, an der Tollwut. Österreich ist seit 1992 tollwutfrei, die seltenen Fälle in Westeuropa sind Importhunde aus dem Tierschutz.

* Ferdinand Raimund hat sich im Glauben an eine Tollwutinfektion in dem nach ihm benannten Raimundhaus erschossen. Besonders tragisch: Die Infektion konnte nicht nachgewiesen werden und der Tod durch die Schussverletzung zog sich über einige Tage hin.

Leptospirose – eine bakterielle Infektion, v. a. bei Jagdhunden

Die Leptospirose zählt zu den Hundekrankheiten, die auf Menschen übertragbar sind, und zwar durch Kontakt mit Blut oder Urin des Tieres. Beim Menschen führt Leptospirose zu grippeähnlichen Symptomen und ist als bakterielle Erkrankung durch Antibiotika behandelbar – wenn sie erkannt wird…

Die Leptospiroseimpfung ist Teil der normalen Jahresimpfung beim Hund.

 Hundespulwurm – Körperwanderung in die Augen

Die Spulwurminfektion – Toxocariose, wird durch Hundekot oral – also durch unfreiwilligen Kontakt mit der Mundschleimhaut auf den Menschen übertragen (Schmierinfektion). Bei Hunden treten erst bei einem massiven Befall Symptome, bei Kindern kann das anders sein. Spielplätze mit verunreinigten Sandkisten sind eine beliebte Infektionsquelle.

Die Larven der Spulwürmer gelangen über die Blutbahn in die Organe und nisten sich bei Menschen vor allem in der Leber und Lunge ein, gelegentlich auch im Gehirn und in den Augen.

Fuchsbandwurm und Hundebandwurm –  besonders grauslich

Der Fuchsbandwurm ist der Auslöser der „alveolären Echinokokkose“, einer lebensgefährlichen Wurmerkrankung des Menschen. Hunde können über aufgenommenen Fuchskot Bandwurmeier auf Menschen übertragen. Die daraus entstehenden Larven nisten sich in verschiedenen menschlichen Organen ein und können häufig erst nach bis zu 15 Jahren zu Symptomen, wie riesigen Zysten in der Leber, führen.

Der Befall sowohl mit Fuchs- als auch mit Hundebandwürmern ist meldepflichtig.

Räude – unangenehme Plagegeister

Die Fuchsräude ist ebenfalls eine Zoonose, wenn auch nicht mit Kot übertragbar. Die Räude ist eine hochansteckende Milbeninfektion, einfacher Hautkontakt mit dem Tier – meist tote Füchse, reicht aus, um die Krankheit z B auf Hunde zu übertragen.

Eines der Symptome ist hochgradiger Juckreiz. Menschen sind für diese Milben sogenannte Fehlwirte und können eine vorübergehende Hauterkrankung entwickeln

Die Liste lässt sich endlos fortsetzen….

Hundekot in der Landwirtschaft

Tritt man auf dem Gehweg in einen Hundehaufen, ist das ärgerlich und stinkt. Verrichtet ein Hund sein Geschäft jedoch auf Wiesen und Feldern hat das weitreichende Folgen für die Gesundheit von Weidetieren, Bauern und Bäuerinnen und die Lebensmittelproduktion. Gelangt Hundekot mit in die Heuernte, so wird ein großer Teil dieses Winterfutters verunreinigt. Bereits ein Gramm Hundekot beinhaltet Millionen von Erregern.

Gegen die Verschmutzung des Grundfutters mit Hundekot hat der Landwirt in den meisten Fällen keine rechtliche Handhabe und kann deswegen nur an Vernunft und Einsicht der Hundehalter appellieren. Hunde müssen auf öffentlichen Spazierwegen angeleint geführt werden und sollten keinen Zutritt zu landwirtschaftlich genutzten Flächen haben.

Gegen die durch Hundekot verursachten Krankheiten gibt es für Weidetiere keine Schutzimpfung.

Neospora Caninum

Der Hund ist der einzig bekannte Endwirt für Neospora Caninum, einem einzelligen Parasiten. Bis zu drei Wochen lang geben infizierte Hunde die Parasiten-Eier über den Kot ab und stecken damit Zwischenwirte wie Rinder, Schafe, Ziegen, Pferde, Füchse und wiederum Hunde an.

Die schwerwiegendsten Auswirkungen einer Neospora Caninum-Infektion zeigen sich beim Rind: Ab dem 3. Monat treten Aborte auf, infizierte Rinder bleiben ihr Leben lang ansteckend. Deren Nachwuchs ist mit 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit ebenfalls infiziert.

Neospora auf der Weide: Nach ein bis zwei Regenfällen ist der Kot nicht mehr zu sehen, das infektiöse Material aber bleibt, wie bis zu zwei Jahren auf der Fläche erhalten. Dadurch kann es auch im kommenden Jahr über das das Grünfutter zu Infektionen kommen. Auch wenn man den Kot mit dem Hundesackerln aufsammelt, reicht der Kontakt mit der Wiese für eine Infektion unter Umständen aus.

Band- und Fadenwürmer

Landet Hundekot in Heu und Silage, können mit dem Hundekot Bandwürmer und Fadenwürmer übertragen werden, die bei landwirtschaftlichen Nutztieren aber auch bei Menschen Erkrankungen hervorrufen können.

Giardien und Kokzidien

Giardien und Kokzidien sind, wie Neosporen, Einzeller, die ebenfalls mit dem Hundekot ausgeschieden werden. Beides sind Durchfallerreger und verursachen besonders bei Kälbern hartnäckige, wässrige, manchmal auch blutige Durchfälle. Auch beim Menschen können diese beiden Erreger Übelkeit und Durchfälle auslösen.

Weitere Probleme

Eine Kuh frisst keinen Hundehaufen.  Das Problem ist, dass der Kot bei der Heuernte mit dem Mähwerk großflächig verteilt wird und so versteckt in die Nahrung der Tiere kommt. Kotansammlungen bedeuten eine Herabsetzung der hygienischen Qualität des Futters. Bei der Silage-Herstellung können zudem Fehlgärungen entstehen und Futtermittel verderben.

Gerade bei der Heuernte ist es keine appetitliche Vorstellung, mit dem aufgewirbelten Staub auch diverse gefährliche Erreger zu inhalieren.

Darüber hinaus ist der wirtschaftliche Schaden, der entstehen kann, groß: Bäuerinnen und Bauern bauen auf ihren Flächen Lebens- und Futtermittel an und müssen strenge hygienische EU-Vorschriften einhalten. Mit Verunreinigungen im Futter können die Auflagen nicht eingehalten werden, im schlimmsten Fall kann das Futter gar nicht verwendet werden. Auch Obst- und Gemüsebauern müssten ihre Ernteerträge vernichten, wenn diese verunreinigt sind. Für erzeugte Produkte wie Fleisch oder Milch tragen Landwirtin und Landwirt die volle Verantwortung.

Neben der Verseuchung mit diversen Erregern sind Hundekot und Harn aufgrund ihrer Zusammensetzung eine Umweltbelastung – Hundekot enthält Stickstoff und Phosphor, die einerseits Pflanzen direkt schädigen und andererseits durch den Boden ins Grundwasser gelangen können – ein anderes Thema.

 

Foto: Pixabay

 

 

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Zecken und ihre Lieblingstemperaturen… https://vet-team-pottenstein.at/zecken-und-ihre-lieblingstemperaturen/ Sun, 23 Feb 2025 17:32:24 +0000 https://vet-team-pottenstein.at/?p=2953 Idealtemperatur für Zecken Zecken leben bevorzugt in gemässigten Klimata, sind aber bezüglich Höhe und Feuchtigkeit ziemlich anpassungsfähig. Auch bei den Temperaturen zeigen […]

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Idealtemperatur für Zecken

Zecken leben bevorzugt in gemässigten Klimata, sind aber bezüglich Höhe und Feuchtigkeit ziemlich anpassungsfähig. Auch bei den Temperaturen zeigen die Blutsauger Flexibilität: Erst wenn diese während mehrerer Tage unter 8 Grad fallen, fallen Zecken in eine Winterstarre. Die Annahme, dass man im Winter per se nicht von einer Zecke gestochen werden kann, ist dennoch nicht ganz richtig, da Zecken abhängig von der klimatischen Lage sowie den Temperaturen auch im Winter aktiv werden können.

Zecken sind zwar Wintermuffel, aber …

Unter winterlichen Bedingungen fühlen sich Zecken nicht sonderlich wohl. Warme und feuchte Klimabedingungen bevorzugen die Spinnentiere. Während der kalten Jahreszeit suchen sie sich die wärmsten und feuchtesten Stätten zur Überwinterung. Daher zieht es Zecken an Orte, an denen sie von Laub oder Nadeln bedeckt und vor Wetter und Fressfeinden geschützt sind.

Im Frühling und Herbst zeigen Zecken die größte Aktivität

Klimabedingt bevorzugen Zecken vor allem eins: Moderate Wärme kombiniert mit Feuchtigkeit. Es ist daher nicht erstaunlich, dass die Blutsauger bei angenehmen Wetterbedingungen im Frühling und Herbst besonders aktiv sind. Von März bis November ist das Risiko von einer Zecke gestochen zu werden wesentlich höher als während der kälteren Monate.

Zeckenaktivität ist während allen Jahreszeiten möglich

Zeigen sich in Wintermonaten mehrere aufeinanderfolgende Tage mit Durchschnittstemperaturen ab 8 Grad, können sowohl Nymphen als auch ausgewachsene Zecken aus der Winterstarre erwachen oder gar nicht erst in eine Starre verfallen. Die Spinnentiere begeben sich dann auf die Suche nach einem geeigneten Wirt. Bleiben die Temperaturen in der kalten Saison mild, können Zecken auch in dieser Jahreszeit zustechen.

Gut geschützt durch das ganze Jahr

Das Risiko von einer Zecke gestochen zu werden, ist also vorwiegend in den Monaten März bis November gegeben. Da Zecken jedoch mit niedrigen Temperaturen ebenfalls gut zurechtkommen, kann das Risiko eines Zeckenstichs auch im Winter nicht ausgeschlossen werden

 

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Giardien beim Hund https://vet-team-pottenstein.at/giardien-beim-hund/ Mon, 06 May 2024 15:48:04 +0000 https://vet-team-pottenstein.at/?p=3079 SOS: Erste Hilfe Tipps bei Giardien  Giardien Hund: Zuhause sehr gründlich sauber machen. Hundedecken und Spielzeuge heiß waschen (mindestens 60°C) ebenso wie […]

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SOS: Erste Hilfe Tipps bei Giardien 
  • Giardien Hund: Zuhause sehr gründlich sauber machen.
  • Hundedecken und Spielzeuge heiß waschen (mindestens 60°C) ebenso wie vom Hund genutzte Sofas, Betten, usw. Wenn sich die Bezüge nicht waschen lassen, nutzen Sie einen Dampfreiniger z. B. auch für Ihr Auto.
  • Reinigen Sie die Futternäpfe täglich.
  • Baden Sie Ihren Hund mit Hundeshampoo, um anhaftende Giardien aus dem Fell zu entfernen – am besten täglich und mit besonderer Sorgfalt im Afterbereich.
  • Die Zugabe von Prä- oder Probiotika unterstützt die Darmflora des Hundes.
  • Füttern Sie Ihren Hund mit möglichst wenig Kohlenhydraten und viel Rohfaser.
  • Vermeiden Sie hochfrequentierte Hundewiesen wegen möglicher Giradien bei Hunden.
  • Entfernen Sie Hundekot unverzüglich aus dem Garten, aus Zwingern oder wo auch immer er anfällt. Entsorgen Sie ihn in verschlossenen Plastiksäcken im Hausmüll.
  • Da Fliegen Giardien übertragen, sollte Futter nicht stehen bleiben und auch Wassernäpfe müssen vor Fliegen geschützt werden.
  • Wenn sich Katzentoiletten in Ihrem Haushalt befinden, muss das Katzenstreu täglich gewechselt und die Toilette desinfiziert werden. Giardien sind auch auf Katzen übertragbar.
  • Kleinkinder sollten vor befallenen Tieren geschützt und davon abgehalten werden, Gegenstände in den Mund zu nehmen, die in der Nähe des Hundes liegen.
  • Halten Sie Ihren Hund während der Infektion vor Buddel- oder Sandkisten der Kinder fern.
  • Suchen Sie bei einem Verdacht von Giardien beim Hund den Tierarzt auf.

Was sind Giardien? 

Giardien (Giardia duodenalis, auch Giardia intestinalis, Giardia lamblia) sind einzellige Parasiten, die sich im Darm des Hundes ansiedeln und dort auch vermehren. Sie gehören weltweit zu den am häufigsten vorkommenden Parasiten und befallen Hunde sowie auch Katzen, Kaninchen und Chinchillas aller Altersgruppen. Die Erreger heften sich an die Darmwand des Dünndarms und stören dort die regulären Verdauungsvorgänge der Tiere. Als tatsächliche Erkrankung zeigen sich die Parasiten allerdings meistens bei Welpen bzw. jungen Hunden im Alter von unter einem Jahr oder bei Tieren mit chronischen Vorerkrankungen.

Eine Giardien-Infektion beim Hund wird als Giardiose bezeichnet und kann eine Darmentzündung auslösen. Bei der Giardiose handelt es sich wiederum um eine sogenannte Zoonose, also um eine Erkrankung, die theoretisch auch auf den Menschen übertragen werden kann.

Ursachen – Wie kommt es zu der Erkrankung?

Mit Giardien infizierte Tiere scheiden die Zysten, das Fortpflanzungsstadium des Erregers, über den Kot aus und verbreiten die Zysten auf diese Weise in ihre Umgebung. Die Zysten überleben im Kot bis zu einer Woche, im Boden oder kaltem Wasser sogar mehrere Wochen. Andere Hunde stecken sich dann draußen beim Spaziergang oder auf engem Raum in Zwingern oder Tierheimen über den infizierten Kot mit der Giardiose an. Die Ansteckung kann aber auch durch besiedeltes Wasser, Nahrung sowie durch den direkten Kontakt zu erkrankten Tieren erfolgen –  z. B.  wenn infizierte Hunde abgeleckt werden. Der Kot junger infizierter Welpen ist besonders ansteckend, da er meistens große Mengen an Zysten enthält.

Symptome – Wie machen sich Giardien bemerkbar?

Insbesondere bei Welpen und Jungtieren treten oftmals folgende Symptome bei Giardien auf:

  • Typische Giardien Symptomen zeigen sich durch Blähungen und Durchfall. Die Konsistenz des Durchfalls ist dann schleimig, fettig, auch breiig bis wässrig. Seine Farbe ist oft gelb bis gelb-grün.
  • Betroffene Hunde leiden unter regelmäßig wiederkehrendem Durchfall, der mitunter stark und teilweise wässrig ist. Ebenso ist zwischendurch auch festerer, schleimüberzogener Kot möglich.
  • Aufgrund von Schleimhautbeimengungen kann es zu schleimigem, blutigem Kot kommen. Ebenso gibt es immer wieder Phasen, in denen der Kot normal aussieht.
  • Giardien Hund Symptome sind ebenso Appetitlosigkeit, Erbrechen und Gewichtsverlust.
  • Besonders aufmerksam sollten Hundebesitzer sein, wenn sich beim Tier Lustlosigkeit zeigt (Anzeichen Giardien Hund).
  • Mitunter tritt leichtes Fieber auf (Giardien beim Hund Symptome).

Es gibt allerdings auch Hunde, bei denen eine Giardien-Infektion vollkommen symptomlos verläuft. Diese Hunde sind aber trotzdem Träger und Ausscheider der Parasiten und können durch ihren Kot andere Hunde sowie Menschen anstecken.

 Diagnose – Wie lassen sich Giardien beim Hund nachweisen?

Tritt bei Ihrem Hund wiederholt Durchfall auf, ist es immer sinnvoll, eine Kotprobe beim Tierarzt untersuchen zu lassen. Für eine gründliche Untersuchung der Ausscheidungen sollten Sie idealerweise an drei Tagen Kot Ihres Hundes sammeln, da die Giardien nicht bei jedem Kotgang ausgeschieden werden. Ist Ihr Hund infiziert, lässt sich die Giardiose mithilfe eines Schnelltests einfach nachweisen. Der Nachweis erfolgt entweder direkt beim Tierarzt oder in einem Labor. Leben mehrere Tiere in einem Haushalt, sollten alle Tiere auf Giardien getestet werden – auch wenn noch keine Symptome der Giardiose aufgetreten sind.

Verlauf – Wie gefährlich sind Giradien beim Hund?

Es gibt mehrere Giardien-Arten, die weltweit verbreitet sind und auch andere Tierarten, wie Katzen, Meerschweinchen, Igel, Kaninchen und auch Vögel oder Reptilien befallen können. Bei Hunden tritt in den meisten Fällen der Erreger „Giardia intestinalis“ auf.

Im Lebenszyklus der Giardien wird zwischen den zwei Stadien – Trophozoiten und Zysten -unterschieden. Bei den Trophozoiten handelt es sich um die aktive, fruchtbare Form des Erregers, die sich an die Darmwand des Hundes heften und neue Zysten bilden. Die Zysten sind dann die Dauerform der Giardien. Sie sind von einer Schutzhülle umgeben und werden vom infizierten Hund ausgeschieden. Die Zysten sind sehr widerstandsfähig und gegenüber Umwelteinflüssen sehr resistent. In feuchter Umgebung können sie bis zu drei Monate außerhalb des Wirts überleben und im Kot eine Woche lang ansteckend bleiben. Nimmt der Hund diese Zysten oral wieder auf, wandeln sie sich im Darm wieder in Trophozoiten und der Kreislauf beginnt von vorne. Dabei kann bereits eine kleine Menge aufgenommener Zysten genügen, um eine Infektion und damit die Durchfall-Erkrankung auszulösen. Da die Zysten auch am After und Fell des Hundes hängenbleiben können, kann sich der Hund auch immer wieder selbst infizieren. In der Folge kommt es oft zu regelmäßig wiederkehrendem Durchfall, Blähungen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Trägheit, Erbrechen sowie zu leichtem Fieber. Die Giardien-Infektion kann allerdings auch symptomlos verlaufen.

 Behandlung – Welche Therapiemöglichkeiten gibt es für meinen Hund?

Zeigen sich Symptome wie Durchfall, Blähungen, blutiger Kot oder Erbrechen, sollte man umgehend den Tierarzt aufsuchen. Dies gilt ebenso bei allgemeinen Krankheitsanzeichen, wie Appetitlosigkeit oder leichtem Fieber. Es ist sinnvoll, gleich beim ersten Besuch eine Kotprobe mitzunehmen. Bestätigt sich der Befall des Hundes mit Giardien, kann der Tierarzt spezifische Medikamente gegen die Parasiten verordnen. Zudem erhalten Hundebesitzer hilfreiche Tipps zur passenden Ernährung im Krankheitsfall sowie zu wichtigen Hygienemaßnahmen im Haushalt.

 Medikamente

Bei einer Infektion mit Giardien wird dem Hund in aller Regel der Wirkstoff Fenbendazol, , verabreicht. Circa eine Woche nach dieser Behandlung sollte eine erneute Untersuchung des Tieres stattfinden vor allem bei fortbestehenden Symptomen.  Bei erneutem Erregerwachstum muss die Behandlung wiederholt werden. Zudem wird die Wiederholung der Behandlung mit Fenbendazol nach etwa zwei bis drei Wochen empfohlen. Alternativ lässt sich die Giardiose auch mit Antibiotika wie Metronidazol behandeln, die dem Vierbeiner zweimal täglich über einen Zeitraum von fünf bis sieben Tagen verabreicht werden. Auch hier kann es erforderlich sein, die Behandlung ebenfalls nach einer Woche zu wiederholen.

Wie kann ich meinem Hund bei Giardien helfen?

Um Ihren Hund bei der Genesung bestmöglich zu unterstützen, sollten Sie besondere Hygienemaßnahmen beachten. Flächen mit dem Dampfstrahler abspritzen, Decken heiß waschen, Näpfe und Spielzeug täglich mit kochendem Wasser reinigen und gut trocknen, tragen zur schnelleren Genesung Ihres Vierbeiners bei, da die Zysten so entfernt werden. Waschen Sie außerdem das Fell Ihres Hundes mit Shampoo. Bei langhaarigen Hunden kann es sinnvoll sein, die Haare im Analbereich kurz zu scheren. Zusätzlich kann eine Umstellung des Futters auf eine leicht verdauliche Magen-Darm-Diät und eine ausreichende Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr zur Normalisierung des Magen-Darmtrakts beitragen. Futterergänzung z.B. durch Ulmenrinde wirkt unterstützend.

Wichtig: Auch nach Abklingen der Symptome sollten Sie den Erfolg der Therapie mittels einer erneuten Kotprobe beim Tierarzt kontrollieren lassen, denn symptomlose, aber ausscheidende  Hunde von Giardien müssen weiter behandelt werden. Leben weitere Tiere im gemeinsamen Haushalt, ist es ratsam, auch sie zu behandeln. Die Therapie muss dabei für alle gleichzeitig erfolgen. Dies gilt auch für den Fall, dass die anderen Tiere keine Symptome zeigen.

Hausmittel bei Giardien zur Unterstützung der tierärztlichen Behandlung

  • Propolis vom Imker: trägt dazu bei, das allgemeine Immunsystem zu stärken und hilft dem Hund bei Magen-Darm-Problemen
  • naturbelassenes, probiotisches Sauerkraut
  • probiotischer Joghurt

Welche homöopathischen Mittel helfen bei Giardien?

Homöopathische Mittel können bei Hunden mit Giardien-Infektion unterstützend wirken. Abronatum D2 oder D3 sowie China D4 oder D6 können Hunden mit Abmagerung durch Giardiose gegeben werden. Bei schleimigem und blutigem Kot kann Mercurius D6 oder D10 helfen.

Was muss ich bei der Behandlung von Giardien bei Welpen beachten?

Welpen sind durch eine Giardien-Infektion stärker gefährdet als erwachsene Hunde. Um eine lebensbedrohliche Entwicklung der Erkrankung zu vermeiden, sollte unbedingt der Tierarzt zu Rate gezogen werden. Neben der konsequenten Einhaltung der ärztlichen Behandlungsanweisungen, müssen auch strenge Hygienemaßnahmen veranlasst werden. Den Kontakt zu anderen Hunden muss man bis zur Genesung unterbinden. Wegen der Übertragbarkeit der Giardien auf den Menschen, sollte der kleine Hund auch von Kindern und anderen Kontaktpersonen soweit wie möglich ferngehalten werden. Weil Welpen meist noch nicht stubenrein sind, ist häufiges Gassi führen sehr wichtig. Bei der Beseitigung von unvermeidlichen Kotspuren im Haus, müssen Einmalhandschuhe getragen und Desinfektionsreiniger verwendet werden. Putztücher und Handschuhe im Restmüll entsorgen. Hundehalterinnen und Hundehalter sollten sich während der Erkrankung besonders intensiv um ihren Hund kümmern. Nicht zuletzt auch, um die vorübergehend wegfallenden Sozialkontakte des Jungtieres auszugleichen.

Giardien vorbeugen 

Giardien sind bei Hunden so weit verbreitet, dass eine Infektion kaum zu verhindern ist. Durch eine ausgewogene Fütterung, die eine gesunde Darmflora fördert, können Sie Ihren Hund unterstützen. Zudem hält ihn viel Auslauf an der frischen Luft gesund und stärkt das Immunsystem. Im Falle einer Giardiose kommt er so besser mit dem Befall zurecht. Um andere Tiere zu schützen und die Verbreitung von Giardien insgesamt einzuschränken, sollten Sie den Kot Ihres Hundes immer einsammeln und entsorgen. Sorgen Sie außerdem immer für frisches Trinkwasser. Da Giardien bei 60 Grad absterben, sollten Sie die Utensilien des Vierbeiners regelmäßig gründlich reinigen. Oberflächen, mit denen der Hund regelmäßig in Berührung kommt, können mit einem Dampfstrahler gereinigt werden. Neben intensiver Fellpflege mit Hunde- oder Babyshampoo, empfiehlt sich auch das Waschen der Hundetextilien bei mindestens 60 Grad. Vermeiden Sie außerdem verschmutzte Pfützen, Badestellen oder öffentliche Trinkgefäße, denn dort übertragen sich die Parasiten besonders leicht.

 

FAQ 

Ist Durchfall ein Anzeichen auf Giardien?

Ja. Bei einer Giardien-Infektion sind die entscheidenden Stichwörter: Hund Durchfall gelb. Typische Krankheitszeichen sind auch Erbrechen, Schwäche, Fieber und Desinteresse am Futter. Neben der auffälligen Färbung (gelber Durchfall Hund) ist der Kot während der Erkrankung auch von Schleim begleitet. „Schleimiger Durchfall Hund“ sind daher für die Tierhalterin oder den Tierhalter ebenfalls deutliche Warnzeichen für eine Infektion mit Giardien.

Wie lange dauert es bis Giardien beim Hund weg sind?

In aller Regel ist die Infektion mit Giardien nach drei bis vier Wochen überstanden. Der Behandlungserfolg muss allerdings in jedem Fall durch eine Kotprobe beim Tierarzt überprüft werden.

 Wie lange ist ein Hund mit Giardien ansteckend?

Bei einer Infektion werden ansteckende Giardien-Zysten über den Kot der Tiere ausgeschieden und können in der Umgebung über einen langen Zeitraum zu Ansteckungen führen. In Wasser und feuchter Umgebung können die Zysten für drei Monate ansteckend bleiben. Im Kot bleiben sie für ca. eine Woche ansteckend.

Wie gefährlich sind Giardien für den Hund?

Giardien sind für gesunde, erwachsene Hunde in aller Regel nicht gefährlich. Für geschwächte Tiere und Welpen können die Parasiten allerdings sehr unangenehm werden.

Sind Giardien für Menschen ansteckend?

Giardien bei Hunden sind sogenannte Zoonoseerreger, die auch auf Menschen übergehen und Durchfall-Erkrankungen auslösen. Die Übertragung der Parasiten ist in seltenen Fällen auch umgekehrt – vom Mensch auf das Tier – möglich.

Welches Futter bei Giardien?

Verzichten Sie auf kohlenhydratreiches Futter und füttern Sie hingegen möglichst proteinreiches Hundefutter. Eine Schonkost-Diät vom Tierarzt ist ebenfalls empfehlenswert, da das Verdauungssystem durch den Durchfall angegriffen werden kann. Sie können Ihrem Hund z. B. Moro-Suppe kochen. Verteilen Sie die tägliche Futtermenge in mehreren kleinen Portionen, um den Darm nicht zusätzlich zu belasten.

Die Artikel im Ratgeber der Deutschen Familienversicherung sollen Ihnen allgemeine Informationen und Hilfestellungen rund um das Thema Tiergesundheit bieten. Sie sind nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung gedacht und sollten nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Dafür sind immer Tiermedizinerinnenzu konsultieren.

 

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Parasiten: Hirschlausfliege https://vet-team-pottenstein.at/laestiger-peiniger-die-hirschlausfliege/ Tue, 12 Sep 2023 14:19:16 +0000 http://vet-team-pottenstein.at/wp/?p=278 Zu den Nachteilen eines Hundelebens zählen zweifellos die Schädlinge, die den Hund  befallen können. Während Zecke, Grasmilbe, Floh und Co. bereits einen […]

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Zu den Nachteilen eines Hundelebens zählen zweifellos die Schädlinge, die den Hund  befallen können. Während Zecke, Grasmilbe, Floh und Co. bereits einen hohen Bekanntheitsgrad haben, gibt es weitere Schädlinge, die ebenso unangenehm, aber wenig bekannt sind. Zu diesen zählt die Hirschlausfliege.

Aktiv ist die Hirschlausfliege in der Zeit von August bis Oktober,  Höhepunkt der Saison ist Frühherbst, heimisch ist sie in Waldgebieten und am Waldrand.

Hauptwirte sind Rehe und andere Hirscharten, Wildschweine, Dachse  und ähnliche Waldbewohner. Bei Wildtieren verbleibt der Parasit nach dem Biss auf dem Wirt. Das weibliche Tier legt Larven ab, diese verpuppen sich später am Boden. In sehr kalten Wintermonaten sind die Larven nicht überlebensfähig. Wärme hingegen – wärmere Winter -begünstigt ihre Ausbreitung.

Bewegen sich Menschen, Hunde und Pferde im Habitat der HLF können sie ebenfalls gebissen werden.

Die Hirschlausfliege ist auf den ersten Blick kaum von einer gewöhnlichen Stubenfliege zu unterscheiden. Sie ist etwa fünf bis sieben Millimeter lang, hat zwei durchscheinende Flügel auf dem Rücken und ist rötlich braun gefärbt. Die Beine der Hirschlausfliege sind überraschend dick,  ihr Körper ist deutlich flacher als bei einer Stubenfliege.

Hat die Hirschlausfliege ihren Wirt ausgemacht, verliert sie kurz nach der Landung ihre Flügel und sucht – sehr schnell krabbelnd –  dicht behaarte Stellen auf, um zuzubeißen. Damit ist sie häufig leider auch aus dem Sichtfeld des/der BesitzerIn verschwunden.

Bei Menschen ist  die Hirschlausfliege bevorzugt unter den Haaren zu finden, während sie beim Hund v.a. hinter den Ohren, an den Innenschenkeln und unter der Rute zu finden ist, bei Pferden um den After und unter der Mähne.

Der Biss selber kann unbemerkt bleiben, einige Stunden später kann eine stark juckende und schmerzende Schwellung auftreten.

Hunde und Pferde reagieren manchmal – schon beim Anflug der HLF – nervös bis panisch. Große Unruhe, Umdrehen, wiederholtes Beißen und Kratzen an den Bißstellen – häufig im Analbereich  werden beschrieben

HLF können das Bakterium Bartonella Schoenbuschensis übertragen. Fieber, Hautentzündungen und Herzmuskelentzündungen beim Menschen werden beschrieben.

Was hilft:

Werden in einem Waldgebiet Stellen festgestellt, an denen die Hirschlausfliege bevorzugt fliegt, kann es sinnvoll sein, diese von August . bis Oktober zu meiden.

Da die Entfernung  nur dann einfach möglich, wenn die HLF noch nicht zugebissen hat, steht die Prophylaxe im Vordergrund.

Nach Aussage der Parasitologie der Veterinärmedizinischen  Uni Wien helfen repellierende , in jeder Praxis erhältliche Antiparasitenmittel.

Die medizinische Parasitologie Wien beruhigt dahingehend, dass Menschen selten gestochen werden. Den besten Schutz bietet, Repellents z.B. No Bite auf die Haut und auf die Kleidung zu sprühen, wenn man mit Tieren zu tun hat.

Hat sich die HLF festgesetzt, wird beim Menschen Jacutin empfohlen

Sollte der Hund Anzeichen eines Bisses zeigen, wie z.B. panikartiges nach hinten drehen, kann man versuchen, die HLF vor dem Zubeißen mittels Flohkamm zu entfernen. Nach dem Spaziergang macht es Sinn, den Hund auf Parasiten zu untersuchen.

Sollte es möglich sein werden Duschen, Abspritzen und Baden empfohlen.

 

 

 

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Gelsen, Sandmücken, Klimaerwärmung, Haut- und Herzwürmer…. https://vet-team-pottenstein.at/gelsen-sandfliegen-klimaerwaermung-haut-und-herzwuermer/ Fri, 02 Jun 2023 16:14:51 +0000 http://vet-team-pottenstein.at/?p=1454 Gelsen Neben  Flöhen und Zecken stellen auch Stechmücken eine Gefahr für die Gesundheit unserer Hunde dar. In Österreich gibt es über 40 […]

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Gelsen

Neben  Flöhen und Zecken stellen auch Stechmücken eine Gefahr für die Gesundheit unserer Hunde dar. In Österreich gibt es über 40 Gelsenarten, die nach ihrer Lebensform in 4 Typen eingeteilt werden,   „Überschwemmungs-Gelsen“, „Hausgelsen“ „Fiebermücken“ und „Invasive Gelsen“

Invasive Gelsen, wie die Asiatische Buschmücke und die Asiatische Tigermücke, wurden im Zuge der Globalisierung  nach Österreich importiert und können, begünstigt durch milde Winter, zu einer echten Gefahr werden, da z b die Asiatische Tigermücke neben Haut- und Herzwürmern, auch die Erreger von Gelbfieber, Dengue und das West-Nil Virus übertragen können.

Wie allen Insekten kommt auch den Stechmücken die Klimaerwärmung zugute, lange Sommer und milde Winter führen zu besseren Vermehrungsbedingungen.

Alle Gelsen können Fadenwürmer übertragen. War die Fadenwurmerkrankung (Dirofilariose) früher fast ausschließlich im Süden und Osten Europas zu finden, kommt sie immer häufiger auch in unseren Regionen vor. Durch den Import von Hunden aus Tierheimen in Ost- und Südeuropa einerseits und die guten Klimabedingungen für die Überträger andererseits, ist die Anzahl der in Österreich nachgewiesenen Fälle erheblich angestiegen.

Der Hautwurm (Dirofilaria repens) ist in Österreich bereits heimisch, besonders stark betroffen sind die Bezirke Gänserndorf und Neusiedl am See. Der Herzwurm (Dirofilaria immitis) ist bei uns noch nicht heimisch, aber wie bereits erwähnt, steigt die Anzahl der Herzwurmpatienten massiv an.

Hautwurm

Infizierte Stechmücken übertragen „Jugendformen“ (Mikrofilarien) des Hautwurms auf den Hund. Die erwachsenen Würmer sind bis zu 15 cm lang und bilden kleine Knoten in der Haut. Die Konten sind mehrere Zentimeter groß und weich und verursachen keine schweren Symptome. Auch ein  Fall beim Menschen wurde bereits diagnostiziert und erfolgreich behandelt.

Herzwurm

Wie beim Hautwurm wird der Hund durch Stechmücken mit Mikrofilarien infiziert. Im Hund entwickeln sich die erwachsenen Würmer, die in den großen Blutgefäßen leben und dort immer wieder Larven ins Blut abgeben. Schwacher Befall verläuft häufig symptomlos, bei stärkerem Befall kommt es nach fünf bis sieben Monaten zu den ersten Krankheitssymptomen, wie Leistungs-, Konditions- und Gewichtsverlust, Atemnot, Husten und Herzrasen. Unbehandelt führt die Herzwurmkrankheit nach Jahren häufig zum Tod des Tieres.

Sandmücken

Bis vor kurzem im Mittelmeerraum heimisch, wandern durch die Klimaerwärmung auch die Sandmücken nordwärts und werden ebenfalls schon in Österreich gefunden. Sandmücken übertragen die Leishmaniose, eine Erkrankung, die sich häufig erst nach Monaten oder Jahren zeigt. Beginnend mit Hautveränderungen wie Haarausfall und Juckreiz, führt die Leishmaniose unbehandelt zum Tod der Tiere. Leider gibt es auch in Österreich bereits sehr viele Leishmaniose-positive Tiere. Leishmaniose gehört zu den Zoonosen, was bedeutet, dass eine Übertragung vom Tier auf den Menschen möglich ist.

 

Wie leicht zu sehen, müssen Hunde nicht mehr verreisen, um sich „Reisekrankheiten“ wie Herz- und Hautwurmerkrankung, Leihmaniose und die von Zecken übertragene Hundemalaria  (siehe Krankheitsüberträger Zecke )   einzufangen………….

Die beste Vorbeugung gegen all diese Erkrankungen ist ein verlässlicher Schutz gegen Stechmücken, Sandmücken, Flöhe und Zecken.

Da die Übertragung der Erreger bei Stechmücken beim Blutsaugen sofort erfolgt, muss dieses durch die repellierende – abschreckende – Wirkung eines entsprechenden Mittels  verhindert werden.

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Jagdhunde und Menschen aufgepasst! https://vet-team-pottenstein.at/jagdhunde-und-menschen-aufgepasst/ Sun, 06 Mar 2022 19:58:43 +0000 https://vet-team-pottenstein.at/?p=2897 Der Fuchsbandwurm stellt somit den Erreger einer ernstzunehmenden Zoonose eine vom Tier auf den Menschen übertragbare Krankheit  dar In Österreich und den […]

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Der Fuchsbandwurm stellt somit den Erreger einer ernstzunehmenden Zoonose eine vom Tier auf den Menschen übertragbare Krankheit  dar

In Österreich und den angrenzenden Ländern besteht große Gefahr, sich mit dem Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) anzustecken. Laut Weltgesundheitsorganisation stellt dieser kleine Bandwurmvon  max 4 mm Länge, den gefährlichsten Parasiten der Nordhalbkugel dar.

Der Fuchsbandwurm benötigt für einen erfolgreichen – komplizierten – Lebenszyklus einen Fleischfresser als End- oder Hauptwirtwirt, der die Wurmeier ausscheidet.Das kann neben dem Fuchs auch der Haushund sein. Beutetiere wie Wühlmause und andere Kleinnager nehmen die Wurmeier auf und dienen als Zwischenwirte. Die Parasiten entwickeln sich im Zwischenwirt  durch Besiedelung innerer Organe und werden vom Hauptwirt gefressen.  Im Hauptwirt besiedelt der Bandwurm  den  Dünndarm,  Wurmeier werden mit dem Kot ausgeschieden. Die Eier werden durch ein Beutetier aufgenommen, das Beutetier vom Hauptwirt gefressen.. Der Kreis Fuchs-Maus-Fuchs schließt sich.

Aber … alle Säugetiere können sich  durch die Aufnahme von Bandwurmeiern infizieren – und das schließt auch den Menschen mit ein. Beim Menschen setzt sich der Erreger vor allem in der Leber fest und löst die Alveoläre Echinokokkose aus. Diese Zoonose  ist eine  lebensbedrohliche Erkrankung die oft spät bis gar nicht erkannt wird. Unbehandelt führt der Parasitenbefall meist innerhalb von 10 Jahren zum Tod, die letzte Rettung ist eine Lebertransplantation.

Hunde können durch das Fressen von infizierten Mäusen selbst zu Ausscheidern von infektiösen Wurmeiern (Hauptwirt) werden, aber auch zum Zwischenwirt avancieren. In letzterem Fall drohen auch ihnen Leberschäden, welche schwer bis nicht behandelbar sind.

In Ostösterreich steigt der Befall von Bandwürmern bei Füchsen nachweislich. Waren kurz nach der Jahrtausendwende noch etwa 7% der Füchse Hauptwirte, sind es in den Jahren 2017 bis 2021 in Niederösterreich schon etwa 30% aller Füchse. In manchen lokalen ‚Hotspots‘ im Wald- und Weinviertel liegt der Befall mit den gefährlichen Parasiten bei über 40-50% der Fuchspopulation.

Regelmäßig entwurmen!

Deshalb ist es wichtig, jagdlich geführte Hunde zumindest alle drei Monate zu entwurmen. Das betrifft auch Hunde, die gerne Kleinnager (Mäuse) jagen und viel im Wald unterwegs sind. Zeigt ein Hund kotfressendes Verhalten oder hat engen Kontakt mit Kindern und immungeschwächten Personen, sollten die Entwurmungsintervalle auf vier Wochen verkürzt werden. Wichtig ist die Wahl des Wurmmittels. Für  Fragen stehen wir  gerne zur Verfügung.

Text: Viktoria Remer

Graphik: Standard/paras.uzh.ch

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Krankheitsüberträger Zecke https://vet-team-pottenstein.at/krankheitsuebertraeger-zecke/ Thu, 24 May 2018 16:48:00 +0000 http://vet-team-pottenstein.at/?p=1427 Zecken und Katzen Freilaufende Katzen weisen sehr hohen Zeckenbefall auf. Da Katzen häufig von den sehr kleinen Jugendstadien der Zecken befallen sind, […]

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Zecken und Katzen

Freilaufende Katzen weisen sehr hohen Zeckenbefall auf. Da Katzen häufig von den sehr kleinen Jugendstadien der Zecken befallen sind, die leicht übersehen werden, ist Absuchen schwieriger als beim Hund. Im Gegensatz zum Hunden erkranken Katzen NICHT an Borreliose und Gehirnhautentzündung, diese Erreger werden vom Immunsystem gesunder Katzen schnell eliminiert.

Anaplasmose, Hämoplasmose und Babesiose hingegen können für Katze tödlich verlaufen.

Anaplasmose, durch Bakterien hervorgerufen, führt zu Fieber, Appetitlosigkeit und Muskelschmerzen. Bei immungesunden Katzen kommt es häufig zu Spontanheilung, Katzen, die an Leukose oder Immunschwäche (FIV) leiden, können hingegen besonders schwer erkranken.

Mycoplasmen, die Erreger der Hämoplasmose oder „infektiösen Anämie“ der Katzen, zerstören die roten Blutkörperchen und führen dadurch zu Blutarmut – Anämie. Der Nachweis ist nur in Speziallobors möglich.

Katzenbabesiose oder Katzenmalaria wurde in Europa vor kurzem erstmals in der Gegend um Udine/Norditalien nachgewiesen, 30% der Katzen sind bereits infiziert. Die Weiterverbreitung durch importierte Katzen ist laut Experten nur eine Frage der Zeit.

 

Zecken und Hunde

Die bekannteste Erkrankung bei Hunden ist die Borreliose , sie wird von der bei uns heimischen Zecke: „Gemeiner Holzbock“ übertragen. Es gibt eine verlässliche Impfung.

Hunde erkranken im Gegensatz zu Katzen an FSME – Gehirnhautentzündung, die Erkrankung verläuft mit hohem Fieber und neurologischen Symptomen sehr heftig und meist nach einer Woche tödlich, es gibt keine Impfung. Aufgrund der Symptomatik ist FSME eine wichtige Differentialdiagnose zu Staupe und Tollwut. Auslöser ist wie bei Staupe und Tollwut ein Virus.

Besonders heimtückisch: wenn Zecken, auch in diesem Fall der „Gemeine Holzbock“,  Träger des FSME Virus sind, sind sie widerstandsfähiger gegen Zeckenschutzmittel. Da viele Zecken gleichzeitig Borreliose und FSME Träger sind, steigt dadurch bei nicht Borreliose -geimpften und nur durch Zeckenmittel geschützten Tieren  die Wahrscheinlichkeit einer Borrelioseinfektion.

Anaplasmose führt wie bei Katzen zum Befall der weißen Blutkörperchen, je nach Abwehrlage verläuft die Infektion stumm oder u.a. mit  Fieber, punktförmigen Blutungen und Gelenksproblemen. Anaplasmen sind auch für Menschen pathogen – krankheitsauslösend, allerdings kommen die (seltenen) Infektionen des Menschen durch diesen Erreger nur durch Ansteckung über Zecken zustande, eine Hund-Mensch-Übertragung ist unwahrscheinlich, theoretisch aber bei direktem Blutkontakt möglich. Übertragung durch den Gemeinen Holzbock.

 

Achtung Ungarn Urlauber!!

Babesiose oder Hundemalaria wird von „ Auwaldzecken“ und „Braunen Hundezecken“ übertragen. Auwaldzecken sind neben Ungarn, Südosteuropa und dem Mittelmeerraum auch im Osten Österreichs heimisch, durch Auwaldzecken übertragene Fälle kommen in Wien, NÖ, OÖ, Burgenland und STM vor. Die Braune Hundezecke wird im Fell von reisenden und importierten Hunden eingeschleppt und immer öfter in österreichischen Tierheimen gefunden. Obwohl bei uns nicht heimisch, kann diese kälteempfindliche Zeckenart in Häusern überwintern und sich vermehren. In milden Wintern, die infolge des Klimawandels zunehmen werden, kann ein Teil der eingeschleppten Parasiten überwintern.

Babesien zerstören die roten Blutkörperchen, durch deren Zerfall kommt es zu Blutarmut, durch den infolge abgebauten Blutfarbstoffes zu Gelbsucht und braunroter Verfärbung des Harnes. Die Tiere haben hohes Fieber, schnelle Behandlung ist nötig.

Erregerübertragung

Zecken beginnen erst nach ein paar Stunden am Tier mit dem Blutsaugen. In diesen Stunden sind sie sehr klein und werden von BesitzerInnen leicht übersehen.. Das Risiko der Erregerübertragung nimmt bei Zecken mit der Saugdauer zu und setzt erst nach 48 h voll ein. Spot-on´s und Kautabletten, deren Wirkung nach ca  12 Stunden einsetzt, schützen sichervor der Übertragung gefährlicher Krankheitserreger. Flöhe, die nach 36 h mit der Eiablage beginnen, werden von allen Mitteln vor dieser Zeit abgetötet.

Wie funktioniert ein Spot on:

Ein Spot on wird zwischen den Schulterblättern nach sorgfältigem Scheiteln der Haare auf die Haut aufgetragen. Das in der Flüssigkeit enthaltene Mittel durchdringt nach dem Auftragen die Haut und wird an Eiweißstoffe gebunden und über die Blutbahn im gesamten  Organismus verteilt. Der Wirkstoff erreicht den ganzen Körper und reichert sich in der Fettschicht unter der Haut an, und ist damit auch in den Gewebeflüssigkeiten enthalten.

Schneiden Zecken die Haut mit ihren scharfen Mundwerkzeugen auf, entsteht wie bei Flöhen ein „See“ aus Gewebeflüssigkeit und Blut. Die Aufnahme der Gewebsflüssigkeit, die den Wirkstoff enthält, sorgt für eine schnelle Abtötung der Parasiten.

Alle Wirkstoffe führen über den Insektenstoffwechsel letztendlich zum Tod von Flöhen und Zecken,  von Säugetieren werden sie nicht verstoffwechselt und sind für diese unschädlich. Der nicht verbrauchte Wirkstoff wird im Verlauf der Zeit  über den Kot ausgeschieden.

Tablette oder Spot on?

Innerhalb der ersten 3 Tage nach Behandlung mit einem Spot on sollten Hunde nicht gewaschen werden und auch nicht schwimmen. Nach Einnahme einer Kautablette ist sofortiges Baden möglich.

Umwelt, Bienen und Fische

Isoxazoline

Neue Wirkstoffe wie Furalaner werden als ungiftig (nichttoxisch) für Fische beschrieben. Zur Anreicherung in der Umwelt über die Ausscheidung im Hundekot und die Gefahr für Bienen  gibt es folgende Aussagen: der Wirkstoff wird nicht in Pflanzen angereichert und gelangt dadurch nicht an Bienen, Bienen nehmen keinen Kot auf und schließlich und endlich wird Hundekot eingesammelt  🙂

Neonicotinoide

Die letztendlich wegen ihrer Schädlichkeit für Bienen und andere Insekten in der Landwirtschaft verbotenen Neonicotinoide sind ebenfalls in einigen Zeckenschutzmitteln enthalten. Durch die lange Halbwertszeit  (abgekürzt HWZ,   die Zeitspanne, nach der die Wirkstoffmenge durch Abbau die Hälfte des Höchstwertes erreicht) von 2 –  3 Jahren  werden Neonics in Pflanzen aufgenommen. Die Wirkstoffmenge in Zeckenschutzmitteln wird als sehr gering beschrieben.

Permethrin

Permethrin wird schnell abgebaut und reichert sich nicht im Boden an. Fischtoxisch und giftig für Katzen. Permethrin wirkt repellierend, d.h. es hindert sowohl Flöhe,  als auch Zecken und Mücken bereits am Biss.

Phenylpyrazol

Bienentoxisch.

 

 

 

 

 

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Parasiten: Flöhe https://vet-team-pottenstein.at/floehe/ Tue, 05 Dec 2017 14:16:40 +0000 http://vet-team-pottenstein.at/wp/?p=270 Flöhe und wie sie leben Flöhe sind nicht nur lästig ….sie übertragen Krankheiten, wenn auch nicht mehr die Pest und können heftige […]

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Flöhe und wie sie leben

Flöhe sind nicht nur lästig ….sie übertragen Krankheiten, wenn auch nicht mehr die Pest und können heftige allergische Reaktionen hervorrufen.

Die Flohspeichelallergie ist die am häufigsten diagnostizierte Überempfindlichkeitsreaktion beim Hund. Beim Saugakt erwachsener Flöhe wird mit dem Flohspeichel ein Protein übertragen, das beim Wirtstier eine allergische Reaktion hervorruft.

Da nur wenige Flohbisse ausreichen, um starken Juckreiz hervorzurufen, ist die vollständige Elimination aller Flöhe auf dem Tier UND aller Vorstadien in der Umgebung das Ziel der Therapie. Die Flohpopulation setzt sich ungefähr aus 57 % Eiern, 34% Larven, 8% Puppen und 1% erwachsener Flöhe zusammen. Erwachsene Flöhe befinden sich ständig auf dem Wirtstier, Eier, Larven und Puppen halten sich in der Umgebung auf.

Flöhe treten auch in der „kalten“ Jahreszeit auf, da sie dauerhaft in der Umgebung Ihres Tieres überleben können.
Die am häufigsten vorkommende Flohspezies bei Hund und Katze ist der Katzenfloh.
Unter „Haushaltsbedingungen“ dauert die Entwicklung des Katzenflohs vom Ei bis zum erwachsenen Floh durchschnittlich 3 bis 4 Wochen.

Ei

Bezieht ein weiblicher Katzenfloh einen neuen Wirt, findet innerhalb von Minuten eine „Blutmahlzeit“ statt. Unmittelbar danach erfolgt die Begattung.
Die Eiablage erfolgt 24 bis 48 Stunden später, pro Tag werden 40 bis 50 Eier in das Fell des Wirtes abgelegt. Die Floheier fallen vor allem an Fress- und Ruheplätzen zu Boden.

Larve

Bei günstigen Bedingungen schlüpfen innerhalb einer Woche Larven aus den Eiern. Larven ernähren sich vom Flohkot erwachsener Tiere und Hautschuppen des Wirtes. Larven bewegen sich aktiv, um an dunkle und ruhige Orte zu gelangen (Teppich, Ritzen, Spalten, Flächen unter Möbeln), Dauer des Larvenstadiums: 7 – 11 Tage.

Puppe

Die Larve  spinnt einen Kokon , in dem die Verwandlung zur Puppe stattfindet, dieser ist im Gegensatz zu den Larven unempfindlich gegen Austrocknung und ungünstige Umwelteinflüsse. Puppen können monatelang überleben…
Die verpuppte Larve wartet in ihrem Kokon auf eine gute Gelegenheit zur Weiterentwicklung – eine solche ist der Beginn der Heizperiode!

Floh

Wird es in der Wohnung warm, entwickelt sich in der Puppe der erwachsene Floh. Dieser schlüpft erst, wenn er durch Bodenerschütterung oder Körperwärme ein Signal bekommt, dass ein Wirt in der Nähe ist. Dann aber schlüpft er sekundenschnell und befällt sein Opfer. Auf Hund und Katze wird sofort mit dem Blutsaugen begonnen, dann folgt die Paarung – siehe oben….
Der Floh kann bei ungünstigen Bedingungen bis zu einem Jahr in der Puppenhülle verharren. (tiefe Temperaturen, Fehlen eines Wirtes…)
Das ist auch der Grund dafür, dass Flohbefall auch in Wohnungen beobachtet wird, die zuvor länger nicht benutzt wurden.

Prinzipien der Flohkontrolle

Die Flohbekämpfung ist ein mehrstufiger Prozess und sollte nach folgenden Gesichtspunkten erfolgen:
Abtöten erwachsener Flöhe am Tier, bevor es zu klinischen Erscheinungen wie Juckreiz kommt.
Vollständige Ausrottung der Jugendstadien durch Umgebungsbehandlung im Haus und auch im Auto!
Verhinderung eines Wiederbefalles
Behandlung aller Kontakttiere – Katzen, unangemeldeter Katzenbesuch :), Hundebesuch…

Behandlung

Nach neuestem Standard  werden zur Zeit bei massivem Flohbefall Hund/ Haus Wirkstoffe der Gruppe der Isoxazoline empfohlen. Diese Medikamente in Tablettenform verteilen sich im Körper des Hundes und töten Flöhe nach dem Biss innerhalb von einigen Stunden ab. Das Medikament tötet frisch auf dem Hund geschlüpfte Flöhe ab, bevor sie Eier legen können . Dadurch wird die Flohverseuchung der Umgebung wirkungsvoll verhindert.

aber….
Unsachgemäße Anwendung kann zu Unterdosierung führen – es kommt zur Fortpflanzung zwischen den Behandlungen.

Nach der ersten Behandlung sind daher Flöhe für mindestens einen weiteren Lebenszyklus oder länger zu erwarten, wir empfehlen bei massiven Problemen eine Behandlungsdauer von bis zu einem Jahr – siehe Lebensdauer der Puppen, die durch ihren Kokon gut geschützt sind.

 

Kernmaßnahmen der „integrierten Flohkontrolle“

  • Aufklärung der TierbesitzerInnen über Biologie und Lebensweise der Flöhe, die ihr Tier und häusliches Umfeld in Besitz genommen haben
  • Einsatz mechanischer Bekämpfungsmaßnahmen wie regelmäßige Reinigung aller Schlafplätze und Staubsaugen
  • Anwendung von entsprechenden Flohmitteln
  • Anwendung von Umgebungsspray
  • „Vernebelung“ der Wohnung mit einem Insektenwachstumshemmer

Achtung: Flöhe können den Hundebandwurm auf Tiere und Menschen übertragen: daher parallel entwurmen

Achtung: in 15% der Fälle von Flohspeichelallergie sind keine keine Flöhe und kein Flohkot nachweisbar.

Achtung: nach dem Staubsaugen Beutel wechseln oder einfrieren.

Ein Vernebler genügt leider nicht. Mit Spray müssen vor allem dunkle Plätze unter Betten und Sofas attackiert werden – Flöhe und ihre Nachkommen mögen kein Licht.

 

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Borreliose https://vet-team-pottenstein.at/borreliose/ https://vet-team-pottenstein.at/borreliose/#respond Thu, 30 Nov 2017 15:47:45 +0000 http://vet-team-pottenstein.at/wp/?p=115 Bei der durch Zecken übertragbaren Borreliose handelt es sich um eine schwer erkennbare, nur durch Bluttests sicher diagnostizierbare Krankheit. In unseren Breiten […]

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Bei der durch Zecken übertragbaren Borreliose handelt es sich um eine schwer erkennbare, nur durch Bluttests sicher diagnostizierbare Krankheit.
In unseren Breiten handelt es sich bei durch Zecken übertragene Krankheiten hauptsächlich um die Borreliose und die FSME. In Ungarn kommt es immer häufiger zum Auftreten der ebenfalls durch Zecken übertragene Babesiose, auch als Piroplasmose oder „Hundemalaria“ bekannt. http://www.scalibor.de/krankheiten/Babesiose.asp
Borrelien sind im Zeckendarm lebende Bakterien, die durch den Saugakt aktiviert und in die Speicheldrüse der Zecke wandern. Im Zuge der Blutmahlzeit werden die Borrelien auf den Hund übertragen.
Zecken leben in Bodennähe, in Sträuchern, im Unterholz aber auch an Wegrändern im hohen Gras.
Durch Körperwärme und Geruch finden Zecken ihren Wirt und suchen dann eine geeignete, wenig behaarte, Körperstelle, wo sie sich festsetzen und ihre Blutmahlzeit beginnen.
Entwicklungszyklus:
Jede Zecke muß im Laufe ihrer Entwicklung drei „Blutmahlzeiten“ einnehmen. Danach verläßt sie den Wirt und erreicht durch Weiterentwicklung das nächste Stadium. Nach jeder Reifungsphase wird von der Zecke ein neuer Wirt gesucht. Hat sich eine ausgewachsene Zecke vollgesaugt, läßt sie sich von ihrem letzten Wirt fallen, zieht sich zurück und beginnt mit der Ablage von Hunderten von Eiern, aus denen wieder Zecken-Larven schlüpfen.
Für ihre Entwicklung benötigen Zecken durchschnittliche Tagestemperaturen über 10°C. In der freien Natur beginnt bei uns daher die Zeckenzeit im Februar/März und endet im Oktober/November.
April bis August gelten als Zeiten höchster Aktivität.

So schützen Sie Ihren Liebling – aller guten Dinge sind 3:
Das Auftragen eines Anti-Zeckenmittels, Fellkontrolle – und die Schutzimpfung.
Weiters ist eine Impfung gegen Borreliose möglich. Die Impfung kann ab der 12. Lebenswoche durchgeführt werden. Die Grundimmunisierung besteht aus 2 Impfungen im Abstand von 4 Wochen und einer weiteren nach 6 Monaten. Auffrischungsimpfungen jährlich.
Der optimale Impfzeitpunkt ist in der kalten Jahreszeit von Oktober bis Februar. Damit ist vor Beginn der wärmeren, und damit zecken- aktiven Jahreszeit, ein ausreichender Impfschutz gegeben. Sollten Sie an der Schutzimpfung für Borreliose Interesse haben, stehen wir für Informationen gerne zur Verfügung.
Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

 

 

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