Jagdhunde und Menschen aufgepasst!

Der Fuchsbandwurm stellt somit den Erreger einer ernstzunehmenden Zoonose eine vom Tier auf den Menschen übertragbare Krankheit  dar

In Österreich und den angrenzenden Ländern besteht große Gefahr, sich mit dem Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) anzustecken. Laut Weltgesundheitsorganisation stellt dieser kleine Bandwurmvon  max 4 mm Länge, den gefährlichsten Parasiten der Nordhalbkugel dar.

Der Fuchsbandwurm benötigt für einen erfolgreichen – komplizierten – Lebenszyklus einen Fleischfresser als End- oder Hauptwirtwirt, der die Wurmeier ausscheidet.Das kann neben dem Fuchs auch der Haushund sein. Beutetiere wie Wühlmause und andere Kleinnager nehmen die Wurmeier auf und dienen als Zwischenwirte. Die Parasiten entwickeln sich im Zwischenwirt  durch Besiedelung innerer Organe und werden vom Hauptwirt gefressen.  Im Hauptwirt besiedelt der Bandwurm  den  Dünndarm,  Wurmeier werden mit dem Kot ausgeschieden. Die Eier werden durch ein Beutetier aufgenommen, das Beutetier vom Hauptwirt gefressen.. Der Kreis Fuchs-Maus-Fuchs schließt sich.

Aber … alle Säugetiere können sich  durch die Aufnahme von Bandwurmeiern infizieren – und das schließt auch den Menschen mit ein. Beim Menschen setzt sich der Erreger vor allem in der Leber fest und löst die Alveoläre Echinokokkose aus. Diese Zoonose  ist eine  lebensbedrohliche Erkrankung die oft spät bis gar nicht erkannt wird. Unbehandelt führt der Parasitenbefall meist innerhalb von 10 Jahren zum Tod, die letzte Rettung ist eine Lebertransplantation.

Hunde können durch das Fressen von infizierten Mäusen selbst zu Ausscheidern von infektiösen Wurmeiern (Hauptwirt) werden, aber auch zum Zwischenwirt avancieren. In letzterem Fall drohen auch ihnen Leberschäden, welche schwer bis nicht behandelbar sind.

In Ostösterreich steigt der Befall von Bandwürmern bei Füchsen nachweislich. Waren kurz nach der Jahrtausendwende noch etwa 7% der Füchse Hauptwirte, sind es in den Jahren 2017 bis 2021 in Niederösterreich schon etwa 30% aller Füchse. In manchen lokalen ‚Hotspots‘ im Wald- und Weinviertel liegt der Befall mit den gefährlichen Parasiten bei über 40-50% der Fuchspopulation.

Regelmäßig entwurmen!

Deshalb ist es wichtig, jagdlich geführte Hunde zumindest alle drei Monate zu entwurmen. Das betrifft auch Hunde, die gerne Kleinnager (Mäuse) jagen und viel im Wald unterwegs sind. Zeigt ein Hund kotfressendes Verhalten oder hat engen Kontakt mit Kindern und immungeschwächten Personen, sollten die Entwurmungsintervalle auf vier Wochen verkürzt werden. Wichtig ist die Wahl des Wurmmittels. Für  Fragen stehen wir  gerne zur Verfügung.

Text: Viktoria Remer

Graphik: Standard/paras.uzh.ch