– Dumping Angebote beim Discounter kommen uns teuer zu stehen
Der wahre Preis für Fleisch scheint an der Supermarktkassa nicht auf – wir bezahlen ihn mit Nutztieren, die ihr Leben unter unvorstellbaren Bedingungen verbringen müssen. brennenden Urwäldern, verschmutztem Wasser, kaputten Böden, Pestiziden, Hormon-und Antibiotikarückständen im Fleisch – und weder Landwirtschaft noch KonsumentInnen kommen für die Folgeschäden auf – sie fallen der Natur und künftigen Generationen zur Last.
… das „Tierwohl“
Die glücklichen Schweine im goldenen Stroh, die wir aus der Werbung kennen, gibt es nicht. 3 % aller Mastschweine stehen in biologisch bewirtschafteten Ställen mit mehr Auslauf, 97 % auf Spaltenböden aus Beton. Mastgeflügel, Rinder und andere unglückliche Geschöpfe teilen dieses Schicksal – Kostenminimierung auf dem Rücken von Tieren, als „Nutztiere“ scheinbar ohne Rechte.
Industrielle Fleischproduktion hat neben dem katastrophalen Leben unserer Nutztiere – auch in Österreich – noch weitere massive Einflüsse auf Klima, Artenvielfalt, Gesundheit etc. Angeblich notwendig, um die Bevölkerung mit billigem Fleisch zu versorgen, stellt sich die Frage nach der Kostenwahrheit….
Wie entstehen Umweltfolgekosten in der Fleischproduktion:
In der Vorproduktion fallen z.B Flächennutzung für Mastfutter, Rodung von Regenwald für Sojaanbau, Phosphatabbau in Afrika für Dünger, Saatgutproduktion und Co2 Emissionen durch fossile Brennstoffe, um das alles kreuz und quer zu transportieren, ins Gewicht
Neben CO2 intensiver Beheizung und Belüftung von Zucht- und Mastställen entstehen durch den Stoffwechsel der Tiere weitere Folgekosten. Durch die große Menge der Gülle, die auf den Feldern entsorgt wird , reichert sich Nitrat im Trinkwasser an. Methan, entstehend als Stoffwechselprodukt von Rindern, hat als Treibhausgas die 4 fache Wirkung von Co2.
Schlachthöfe, geprägt von von ausbeuterischen und gesundheitsschädlichen Arbeitsbedingungen haben sich als Corona Hotspots erwiesen. Fleischproduktion ist energieintensiv, viele Schlachthöfe wurden durch Subventionen an infrastrukturarmen Standorten ohne Zusammenhang mit dem regionalen Bedarf errichtet, weite Transportwege in alle Richtungen sind die Norm.
Was müsste Fleisch kosten, um Klima- und Umweltfolgen zu kompensieren?
Würden alle Folgekosten einberechnet, müsste der Preis für konventionelles Fleisch mindestens dreimal so hoch sein. Allerdings erscheinen Kosten für Umweltbelastungen durch Futtermittelanbau, Stickstoffdünger, Transport, Treibhausgase, Energieerzeugung oder auch Urwaldrodungen in Südamerika nicht auf dem Etikett. Andere Kosten, die durch den Einsatz von Pestiziden bei der Futtermittelherstellung entstehen, oder die gesellschaftlichen und sozialen Auswirkungen von Antibiotikaresistenzen sind so komplex, dass sie nicht mit exakten Zahlen belegt werden können – berechnet wird , dass sie den dreifachen Preis noch mindestens verdoppeln
Neben dem wirtschaftlichen Aspekt fallen auch soziale Folgeschäden an. Verheerende Arbeitsverhältnisse in Landwirtschaft und Fleischverarbeitung, Vertreibung von Familien in Südamerika und Afrika, um deren Land für Futtermittelproduktion zu nutzen u.v.m.
Es braucht Subventionen für regionale, klimaschonend hergestellte und tierfreundliche Produkten anstatt massiver Förderungen von Billigprodukten, an denen immer noch die Fleischlobby am meisten verdient. Das würde gesunde Lebensmittel – auch Fleisch – für alle zugänglich machen .
Und es braucht Menschen, deren Herz auch für Nutztiere schlägt und die die zunehmenden Möglichkeiten nutzen, tierfreundlich und regional einzukaufen.
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