Zu den Nachteilen eines Hundelebens zählen zweifellos die Schädlinge, die den Hund befallen können. Während Zecke, Grasmilbe, Floh und Co. bereits einen hohen Bekanntheitsgrad haben, gibt es weitere Schädlinge, die ebenso unangenehm, aber wenig bekannt sind. Zu diesen zählt die Hirschlausfliege.
Aktiv ist die Hirschlausfliege in der Zeit von August bis Oktober, Höhepunkt der Saison ist Frühherbst, heimisch ist sie in Waldgebieten und am Waldrand.
Hauptwirte sind Rehe und andere Hirscharten, Wildschweine, Dachse und ähnliche Waldbewohner. Bei Wildtieren verbleibt der Parasit nach dem Biss auf dem Wirt. Das weibliche Tier legt Larven ab, diese verpuppen sich später am Boden. In sehr kalten Wintermonaten sind die Larven nicht überlebensfähig. Wärme hingegen – wärmere Winter -begünstigt ihre Ausbreitung.
Bewegen sich Menschen, Hunde und Pferde im Habitat der HLF können sie ebenfalls gebissen werden.
Die Hirschlausfliege ist auf den ersten Blick kaum von einer gewöhnlichen Stubenfliege zu unterscheiden. Sie ist etwa fünf bis sieben Millimeter lang, hat zwei durchscheinende Flügel auf dem Rücken und ist rötlich braun gefärbt. Die Beine der Hirschlausfliege sind überraschend dick, ihr Körper ist deutlich flacher als bei einer Stubenfliege.
Hat die Hirschlausfliege ihren Wirt ausgemacht, verliert sie kurz nach der Landung ihre Flügel und sucht – sehr schnell krabbelnd – dicht behaarte Stellen auf, um zuzubeißen. Damit ist sie häufig leider auch aus dem Sichtfeld des/der BesitzerIn verschwunden.
Bei Menschen ist die Hirschlausfliege bevorzugt unter den Haaren zu finden, während sie beim Hund v.a. hinter den Ohren, an den Innenschenkeln und unter der Rute zu finden ist, bei Pferden um den After und unter der Mähne.
Der Biss selber kann unbemerkt bleiben, einige Stunden später kann eine stark juckende und schmerzende Schwellung auftreten.
Hunde und Pferde reagieren manchmal – schon beim Anflug der HLF – nervös bis panisch. Große Unruhe, Umdrehen, wiederholtes Beißen und Kratzen an den Bißstellen – häufig im Analbereich werden beschrieben
HLF können das Bakterium Bartonella Schoenbuschensis übertragen. Fieber, Hautentzündungen und Herzmuskelentzündungen beim Menschen werden beschrieben.
Was hilft:
Werden in einem Waldgebiet Stellen festgestellt, an denen die Hirschlausfliege bevorzugt fliegt, kann es sinnvoll sein, diese von August . bis Oktober zu meiden.
Da die Entfernung nur dann einfach möglich, wenn die HLF noch nicht zugebissen hat, steht die Prophylaxe im Vordergrund.
Nach Aussage der Parasitologie der Veterinärmedizinischen Uni Wien helfen repellierende , in jeder Praxis erhältliche Antiparasitenmittel.
Die medizinische Parasitologie Wien beruhigt dahingehend, dass Menschen selten gestochen werden. Den besten Schutz bietet, Repellents z.B. No Bite auf die Haut und auf die Kleidung zu sprühen, wenn man mit Tieren zu tun hat.
Hat sich die HLF festgesetzt, wird beim Menschen Jacutin empfohlen
Sollte der Hund Anzeichen eines Bisses zeigen, wie z.B. panikartiges nach hinten drehen, kann man versuchen, die HLF vor dem Zubeißen mittels Flohkamm zu entfernen. Nach dem Spaziergang macht es Sinn, den Hund auf Parasiten zu untersuchen.
Sollte es möglich sein werden Duschen, Abspritzen und Baden empfohlen.