Junge Wildtiere sind nur selten tatsächlich von ihren Eltern verlassen, für fast alle Jungtiere ist es völlig natürlich, auf die elterliche Pflege zu warten.
Junge Hasen und Rehkitze werden z.B. nur ein- bis zweimal täglich von ihrer Mutter aufgesucht, Jungvögel starten ihre ersten Flugversuche zwar häufig alleine, sind aber trotzdem nicht verlassen. Sie sind meist mit den Eltern durch Rufe in Kontakt, die größte Gefahr für Jungvögel sind unsere Hauskatzen. Sitzt ein Jungvogel mitten auf einer Straße, wird empfohlen, ihn an einen sicheren Platz in der Nähe des Fundortes zu setzen, dort finden ihn seine Eltern meist wieder. Jungvögel dürfen auch mit der bloßen Hand angegriffen werden, denn Vögel erkennen ihre Jungen nicht am Geruch, anders als bei Rehen und Hasen, deren Jungtiere nach menschlichem Kontakt von der Mutter verstoßen werden.
Die meisten entdeckten Jungtiere brauchen keine menschliche Hilfe, Rettungsversuche bedeuten trotz allen guten Willens großen Stress. Sie werden der tierelterlichen Pflege und in vielen Fällen eines wildtiergerechten Lebens beraubt, da nach der Rettung häufig nur mehr ein Leben in menschlicher Obhut möglich ist.
Do´s and don´ts
- Im Zweifelsfall Hände weg – menschliche Rettungsversuche bedeuten viel Stress für die Tiere und bringen Jungtiere häufig in Lebensgefahr – es sein denn, die Gefahr durch Hunde und Katzen ist größer.
- Nach der Entdeckung von Jungtieren sollte man sich schnell entfernen, sonst hält man die Eltern von der Versorgung ab.
- Beobachtungen nur aus sehr großer Entfernung.
- Verletzte, junge Wildtiere und Jungtiere in unmittelbarer Nähe eines verunglückten Muttertieres benötigen Hilfe!
- Fachmännische Beratung, da bereits falsches Futter für die meisten Jungtiere tödlich sein kann.
- Kleinere Tiere wie Jungvögel, die Hilfe benötigen, in eine kleine Kartonschachtel mit Luftlöchern und Küchenrolle setzen und zu Anlaufstellen oder fachkundigen Personen bringen.
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