Versöhnung bei Hunden und Wölfen

Wölfe streiten miteinander öfter als Hunde, versöhnen sich danach aber rascher wieder, fanden Friederike Range und ihr Team vom Wolf Science Center heraus.

Versöhnung äußert sich in der Tierwelt meist als Versuch, nach einem Konflikt gegenseitige Nähe herzustellen, und wurde bereits bei einigen Tierarten nachgewiesen. Um das Versöhnungsverhalten von Wölfen und Haushunden zu ergründen, wurden jeweils vier Rudel im Wolf Science Center“ über einen Zeitraum von 500 Stunden beobachtet. Obwohl die Zahl der Aggressionen unter Hunden bei weitem niedriger war als unter Wölfen, handelte es sich bei den Konflikten unter Hunden meist um tätliche Angriffe, wie Beißen oder Niederstoßen. Varianten ohne Körperkontakt, wie reines Drohen oder Schnappen kamen bei Hunden im Vergleich zu Wölfen seltener vor.

Die Hunde zeigten nach Auseinandersetzungen keine Anzeichen von Versöhnung, sondern mieden einander. Bei den Wölfen führten Konflikte dazu, dass Individuen mehr Zeit miteinander verbrachten, meist initiiert vom rangniedrigeren Tier.

Dieses – sogenannte soziopositive – Verhalten wird dadurch erklärt, dass Wölfe in der Natur einerseits stark aufeinander und andererseits auf eine funktionierende soziale Gruppe angewiesen sind, um zu überleben.

Hunde müssen sich eher mit ihren Menschen gutstellen als mit ihren Artgenossen, folglich ist die Fähigkeit, sich flott wieder auszusöhnen, für Wölfe viel wichtiger als für ihre domestizierten Verwandten –  und wir verzeihen unseren Hunden  sowieso fast alles 🙂

 

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