Die Zweitkatze
Sie haben sich entschlossen, eine zweite Katze zu nehmen.
Es geht nichts über einen Artgenossen, vor allem, wenn Frauchen oder Herrchen den ganzen Tag arbeiten muss. Zwei Katzen können sich die Langeweile vertreiben und sich gegenseitig motivieren. Allerdings muss das soziale Verhalten beider Katzen berücksichtigt werden.
Toleranz ist ausschlaggebend!
Voraussetzung für die Anschaffung einer zweiten Katze ist, dass beide Tiere dem sozialen Typ entsprechen, d.h., beide Tiere sollen an Artgenossen gewöhnt sein.
Viele erwachsene Katzen akzeptieren ein Kätzchen problemloser, da sie sich nicht in der Rangordnung bedroht fühlen. Haben Sie eine Katze oder wählen Sie eine Katze aus, die dem Einzelgängertyp entspricht, kann es zu gröberen Auseinandersetzungen kommen.
Im schlimmsten Fall werden sich die beiden Katzen nie akzeptieren – egal wie aufgeschlossen gegenüber Artgenossen die eine Katze ist.
Nr 1 bleibt Nr 1
Der Katze, die bereits im Haushalt lebt, sollten Sie erhöhte Aufmerksamkeit widmen.
Sie war die erste, die im „Revier“ war, und steht daher in der Rangordnung höher als der Neuankömmling. Kümmern Sie sich plötzlich verstärkt um die neue Katze, wird sich Nummer 1 zurückgesetzt fühlen. Eine entsprechende Reaktion in Form von aggressiven Auseinandersetzungen, Unsauberkeit oder auch Harnmarkieren bleibt dann selten aus. Bemühen Sie sich intensiver um die erste Katze, so wird sie in der zweiten keine Bedrohung sehen und ist eher bereit, sie zu akzeptieren.
Schön langsam….
Sorgen Sie bei der ersten Begegnung der beiden Katzen für genügend Rückzugsmöglichkeiten und stellen Sie jedem Tier seine eigene Infrastruktur zur Verfügung (Futter- und Wassernapf, Schlafplatz) Erzwingen Sie keinen Kontakt zwischen den beiden Katzen. Wenn Sie die neue Katze abholen, reiben Sie sie mit der Lieblingsdecke Ihrer ersten Katze ab. So hat der Neuankömmling bereits einen vertrauten Geruch und wird eher akzeptiert.
Kennenlernen braucht Zeit
Verlieren Sie nicht den Mut, wenn die erste Begegnung der beiden Katzen mit ängstlichem Fauchen und Rückzug endet, die Tiere benötigen Zeit, um sich aneinander zu gewöhnen. Lassen Sie die beiden Katzen getrennte Wege gehen, beginnen Sie aber, sie im gleichen Raum zu füttern.
Stellen Sie 2 Futterschüsseln in einiger Entfernung voneinander auf. Wenn die Katzen sich einander ohne Angst und Aggression nähern, um zu fressen, werden die Futterschüsseln beim nächsten Mal etwas näher gerückt. Faucht eine der beiden Katzen, werden die Schüsseln wieder auf die ursprüngliche Entfernung gebracht.
Nach einiger Zeit wird es möglich sein, beide Katzen nebeneinander zu füttern – ohne Anzeichen von Furcht und Aggression.
Ebenso sollten Sie versuchen, beide Katzen zum gemeinsamen Spielen zu animieren.
Raushalten ist wichtig
Halten Sie sich bei den üblichen Konfrontationen der Katzen zurück.
Wenn Sie Partei ergreifen oder gar eine der beiden Katzen bestrafen, wird die Strafe mit der Annäherung an den Artgenossen in Verbindung gebracht. Das wirkt sich immer negativ auf die Beziehung der beiden Tiere aus.
Die ideale Partnerkatze
Wenn Sie die Wahl haben, entscheiden Sie sich für ein gut sozialisiertes Jungtier, d.h. mit einer freundlichen, zugänglichen und nicht ängstlichen Mutter. Zur
ückgezogen im Stall aufgewachsene Kätzchen einer scheuen Mutter und mit wenig Sozialkontakt zu Menschen sind häufig schwieriger zu verpartnern. Auch ein Kätzchen einer gemütlichen Rasse, wie z.B. Perser, ist eine gute Option.
Pheromontherapie – Feliway Friends
Pheromone sind relativ einfache chemische Verbindungen, die spezifische Botschaften überbringen . In der Natur helfen sie, Angst und Stress zu dezimieren und das Ausbrechen von Aggressionen im sozialen Umfeld zu verhindern. Mutterkatzen geben Pheromone beim saugakt ab, was die Bindung von Mutter und Kind fördert.“Feliway classic“ist eine exakte Kopie des natürlichen Wohlfühlpheromons der Katze. Es reduziert Stress und vermindert unerwünschtes Verhalten wie Harnmarkieren, Kratzen oder Spannungen der Katzen untereinander.Ein neues Produkt „Feliway Friends“, fördert das harmonische Zusammenleben der Katzen und reduziert Konfliktverhalten wie Anstarren, Jagen, Kämpfen oder Weg versperren.
Weitere Einzelheite und Filme:
Pheromonaustausch mit körpereigenen Pheromonen
Durch den Pheromonaustausch wird Gruppenbindung aufgebaut bzw nach Problemen in einer bereits bestehenden Katzengruppe erneuert
Hierfür wird mit einem Wattebausch über die Haut der Unterkieferäste gestrichen, wo die Pheromonproduzierenden Drüsen sitzen. Anschleißend wird das so abgenommene Sekret bei dem anderen Tier auf Schultern und Rücken verteilt. Diese Prozedur wird mehrmals täglich abwechselnd wiederholt.
Katzentipps, katzengerechte Beschäftigung: