Rechtliches – Urlaub in der EU
Rechtlich gesehen ist das Reisen mit Hunden innerhalb der EU seit 2014 vereinheitlicht, Sonderregelungen sowie Quarantänezeiten sind größtenteils weggefallen. Für Reisen innerhalb der EU genügt in aller Regel ein EU Heimtierausweis (der Blaue), in welchem die Identität des Tieres mittels Mikrochip klar gekennzeichnet , sowie eine gültige Tollwutimpfung eingetragen ist. Für einige wenige Staaten (Norwegen..) gelten Sonderregelungen, wie Mitführen eines Maulkorbes, Leinenzwang oder rechtzeitige – und im EU Pass eingetragene – Behandlung gegen Bandwürmer. Für manche Rassen besteht in einigen Ländern Einreiseverbot – z.B.Dänemark, Frankreich, Nordirland
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pets on tour: Länderbestimmungen EU
Reisecheck vorbeugende Maßnahmen für Urlaubsdestinationen:
www.seresteo.at/
Sicherheit im Auto – Gurtenpflicht für Hunde?
Derzeit gibt es in Österreich – nach dem heutigen Stand für die Gurtenpflicht von Hunden im Auto keine expliziten Gesetzesvorschriften oder Verordnungen. Eine „konkrete Gurtpflicht“ für Hunde (wie etwa in Italien und anderen EU-Ländern) besteht in Österreich nicht. Tiere fallen bei uns laut Verkehrsministerium unter die Ladungssicherungsvorschrift des Kraftfahrzeuggesetzes und die besagt sinngemäß, dass Ladungen – und damit auch Tiere – so zu verwahren sind, dass eine sichere Fahrt nicht beeinträchtigt wird und niemand gefährdet ist. Sollte ein Verstoß vorliegen, kann der Strafrahmen dabei bis zu 5.000 Euro reichen (ARBÖ) , darüber hinaus können laut Tierhalterhaftungsbestimmungen auch zivilrechtliche Haftungsfolgen entstehen. Ärger mit der Versicherung ist ebenfalls vorprogrammiert, sollte es durch die nicht angemessene Verwahrung des Tieres z B zu einem Unfall kommen.
Als sicherste Lösung für Hund und Insassen gelten stabile Transportboxen. Um größtmöglichen Schutz zu bieten, müssen sie richtig platziert werden: Kleine Boxen lassen sich gut im Fußraum hinter den Vordersitzen verstauen. Im Laderaum von Kombis, Vans oder Schräghecklimousinen werden Hundeboxen direkt hinter der Lehne der Rücksitze und am besten quer zur Fahrtrichtung platziert. Es ist ratsam, sie gut zu fixieren. Eine fest installierte Metallbox im Kofferraum wird von Arbö und Stiftung Warentest als beste Lösung für mittelgroße und große Hunde empfohlen.
Wenn der Hund mit der Transportbox fremdelt, sollte er außerhalb des Autos daran gewöhnt werden. Im Optimalfall empfindet er sie auf Reisen als ein Stück Heimat – durch Boxentraining vorzugsweise im Welpenalter einfach zu trainieren.
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Stiftung Warentest – Hund im Auto
Reisekrankheiten
Als Reisekrankheiten gelten einerseits durch Insekten übertragene Krankheiten, die früher hauptsächlich im Mittelmeerraum heimisch waren, andererseits die klassische Reisekrankheit mit Übelkeit/Erbrechen durch den Transport in Auto, Schiff und Flugzeug.
Reisekrankeiten 1 – durch Insekten übertragene Krankheiten
Viele Reisekrankheiten, wie Babesiose, Anaplasmose, Herzwurm etc wurden in den vorherigen Beiträgen Gelsen, Sandfliegen und Herzwürmer und Zecken bereits abgehandelt, da diese durch Insekten übertragenen Krankheiten aufgrund der Klimaerwärmung bereits auch zuhause zu finden sind. Klassische Urlaubsländer für die HundebesitzerInnen unserer Praxis sind in erster Linie Ungarn und Kroatien und Italien. In Ungarn ist die Babesiose – Hundemalaria, das Hauptproblem, in Kroatien und Italien sind Herzwürmer die größte Gefahr (siehe links) Die wohl bekannteste Reisekrankheit beim Hund ist die Leishmaniose, heimisch in Mittelmeerländern wie Frankreich, Spanien oder Italien. Leishmaniose ist eine Zoonose, also auch auf den Menschen übertragbar. Leishmaniose, von Sandmücken übertragen, bricht nach Wochen oder auch erst Jahren nach der Infektion auf – und führt damit zu einiger Verwirrung bei der Diagnose. Die Symptome sind vielfältig – Hautveränderungen, Haarausfall Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Lahmheit, Schwäche ….
Was ist zu tun: „Double Defense“
Unter diesem Behandlungsschema versteht man den gleichzeitigen Schutz gegen Überträger und Parasiten. Sandfliegen und Gelsen übertragen ihre Erreger sofort beim Biss – das Insektizid muss also den Biss verhindern – abwehrend „repellierend“ wirken . Sowohl Halsbänder als auch spot-ons zum Auftragen zwischen die Schulterblätter stehen zur Verfügung. Diese Präparate werden bis zu einer Woche vor Urlaubsantritt aufgetragen und sind wasserfest.
Die Herzwurmprophylaxe erfordert zusätzlich zur Mückenprophylaxe Entwurmung mit einem entsprechenden Mittel vor und nach der Reise, um die Abtötung eventuell übertragener Wurmlarven zu garantieren. Bei mehrwöchigen Reisen wird monatliche Entwurmung und Mückenprophylaxe empfohlen.
Auch die Leishmanioseerreger werden von infizierten Sandmücken direkt nach dem Stich übertragen, repellierende Mittel sind auch hier nötig. Zusätzlich gibt es eine Impfung.
All diese Maßnahmen schützen nicht nur ihren Hund, sondern verhindern gleichzeitig die Weiterverbreitung gefährlicher Krankheiten bei Mensch und Tier.
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neue Impfung gegen Leishmaniose: siehe Aktuelles
Gelsen, Sandfliegen und Herzwürmer
Reisekrankheiten 2 – Teufelskreis Übelkeit, Angst und Erbrechen
Manchen Hunden wird im Auto einfach übel – wie mir 🙁 Daraus entwickelt sich häufig ausgeprägte Unlust oder Angst vor dem Autofahren.
Manche Hunde haben „nur“ Angst oder sind Autofahren nicht gewöhnt.
Die Symptome sind die gleichen , der Hund freut sich nicht, wenn Sie die Autoschlüssel in die Hand nehmen, er klemmt die Rute ein, beginnt zu hecheln, winselt und hechelt im Auto…auch das Endergebnis ist das gleiche – Erbrechen im Auto und der Teufelskreis aus Angst, Übelkeit und Erbrechen schließt sich.
Was ist zu tun : Hilfe für reisekranke Hunde
Pheromone können in Form eines Sprays einfach auf die Decke, in den Transportkorb oder den Kofferraum gesprüht werden oder stehen als Tabletten oder Halsband zur Verfügung.
Dieser Wirkstoff kopiert exakt den Geruchsstoff, den Muttertiere produzieren, um ihren Welpen Geborgenheit und Sicherheit zu vermitteln. Das Medikament richtet sich damit direkt an das Unterbewusstsein des Hundes und vermittelt dort Vertrauen und Entspannung. Dadurch wird der Teufelskreis aus Angst, Übelkeit und Erbrechen, der in neuesten wissenschaftlichen Studien als Ursache für Reisekrankheit bei Hunden nachgewiesen wurde, unterbrochen.
Homöopathie, pflanzliche Produkte und weitere Medikamente stehen uns zur Verfügung, um das Reisen für Ihren Hund angenehmer zu gestalten. Um Erbrechen vorzubeugen z.B., können eine Stunde vor Reisebeginn bzw. einmal täglich Tabletten verabreicht werden, die Wirkdauer wird mit mindestens 12 Stunden angegeben. Auch gegen extreme Angst gibt es Hilfe – alle näheren Infos erhalten Sie in unserer Ordination.
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Wasser, Sonne, Hitze
Tipps zu allgemeinen Sommerproblemen:
Für Reisen in den Süden oder die Hundstage daheim….
Kühlweste: siehe Aktuelles
Für alle Fans von Listen gibt es die Reise-Checkliste und die Urlaubsapotheke
12 Punkte Checkliste für die Reise:
gewohntes Futter, Fressnapf
Maulkorb, Leine
Reiseapotheke
Wassernapf/Wasser für unterwegs
Kotbeutel
Spielzeug/Kuscheldecke
Heimtierausweis, gültige Tollwutimpfung, Bandwurmprophylaxe
Insektizid als Halsband oder Spot on, Wurmmittel
Ev Marke mit Hundenamen und Telefonnummer am Halsband
Kontaktdaten Vet vor Ort
Kopie der Haftpflichtversicherungsunterlagen
Pflegeutensilien (ev mildes Shampoo)
12 Punkte Checkliste für die Reise
Reiseapotheke für den Urlaubshund
Zeckenzange, Schere, Pinzette
Isocid Tinktur zur Desinfektion
Refobacin Augensalbe
Surolan Ohrentropfen
Medikamente gegen Durchfall, ev Elektrolytlösung
Schmerztabletten, gewohnte Medikamente
Betaisadona Wundgel 30 g
Vetrap Binde 10 cm, Leukotape, Einmaltupfer
Medikamente gegen die Reisekrankheit
Wir sind Ihnen gerne bei der Zusammenstellung Ihrer Reiseapotheke behilflich
Urlaubslektüre
Neuempfehlungen finden Sie unter Sommerlektüre, ein breites Angebot an spannenden Büchern unter Literaturvorschläge.
Der Hund geht gerne verloren
…besonders unangenehm im Ausland. Gehört Ihr Hund zu dieser Kategorie, kann ein GPS Tracker am Halsband den Erholungswert sehr szteigern – Sie werden benachrichtigt, wenn Ihr Vierbeiner versucht, wegzulaufen.
Der Hund bleibt zuhause
Sollte ein Mitreisen für Ihren Hund nicht möglich sein und kein privater Hundesitter zur Verfügung stehen - in unserem Praxisgebiet - in Schwarzensee – Nähe Weissenbach befindet sich die Hundepension Zauberwald und bietet Urlaubsbetreuung mit mehrmaligem Auslauf, zweimaliger Fütterung und regelmäßiger Pflege an. Da Aufenthalt in ungewohnter Umgebung ein weiteres Einsatzgebiet für Pheromone ist, ist für Ihren Hund unter Umständen ein Pheromonhalsband hilfreich :) Hundepension Zauberwald
Zu guter Letzt….
Wir wünschen allen Hunden und Ihren BesitzerInnen einen schönen und stressfreien Urlaub!